Saison 2005
Zu unserem 50-jährigen, das ist klar, heißt unser Motto „Die Fünfziger Jahr“. Dies ist zugleich das Motto des Heimatfestes. Doch zuerst steht die Fastnachtszeit im Fokus. Nach der Faschingsgala gibt es am nächsten Tag einen sehr gelungenen Jubiläumsempfang. Am Rosenmontag gelingt es, mit der Ü30-Party einen guten Besucherzuspruch zu haben. Zum Jubiläum ist der Eintritt frei. Für die Opfer des Tsunamis werden 666 € gespendet. Mit einem Festzelt und einer Bühne am katholischen Pfarrzentrum präsentiert sich die KGR beim Heimatfest. Beim Umzug zeigt sie sich mit einem riesigen Aufgebot und einem schönen Wagen von der besten Seite. Im Herbst findet eine Jubiläumsveranstaltung mit Tanz und Showprogramm sowie den Prinzenpaaren aus den vergangenen Jahren statt. Die KGR freut sich über den Baustart des Dampfnudelanbaus.
Am ersten Sonntag fand traditionell, die Verleihung der Goldenen Löwen in Speyer statt.. Dieser Verdienstorden gilt lange als die höchste Auszeichnung des Verbandes Badisch Pfälzischer Karnevalvereine. Sehr lange muss man der Fasenacht treu „dienen“ bis man von seinem Heimatverein dafür vorgeschlagen wird. In der Regel sind es 22 Jahre die man aktiv auf oder hinter der Bühne sich engagieren muss. Schneller kommt man nur zum Ziel, wenn man als Prinzenpaar oder als Präsident aktiv ist. Wem es gelingt im karnevalistischen Tanzsport Deutscher Meister zu werden, der erspart sich dadurch auch ein Jahr Wartezeit. Also der Goldenen Löwe ist schon das Maß der Dinge. Zu toppen ist er nur noch von dem Golden Löwen mit Brillanten, für den man nochmals volle 22 Jahre aktiv sein muss.
Am Samstag war es wieder einmal so weit, die Rülzheimer Narrenwelt inthronisierte ein neues Prinzenpaar. Ein buntes Schauprogramm ist seit Jahren der Garant für eine interessante und amüsante Faschings-Gala. Man hat sich schon daran gewöhnt, wie sehr die Stecher ihr Publikum verwöhnen. Da gibt es an Erlebnisgastronomie fast nichts was fehlt: Dem Motto „Die 50er Jahre wurde alles angepasst. Die Gaststätte war eine Kopie der „Wienerwald“ Kette, das Café daneben war stimmungsvoll auf das Wien der 50er eingerichtet, die Bar zeigte Tankstellenflair und der echte Adria-Strand versetzte die Gäste in Urlaubstimmung. Das Wunder von Bern gab das Motto für einen weiteren Stand. Die Bühnendekoration mit dem alten Schulhaus, der Rottenbachbrücke und dem Gartenpavillion des alten Pfarrgarten als Prinzenthron, zeigten wie sehr die Karnevalisten sich mit dem Thema „Die Fünfziger Jahre“ auseinander gesetzt hatten.
Mit dem diesjährigen KGR-Motto „Die 50er Jahre“ starteten pünktlich um 19.00 Uhr die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß „Die Stecher” Rülzheim am vergangenen Samstag im Rülzheimer Freizeithaus „Dampfnudel“ in eine ca. 5 ½-stündige, temperamentvolle Premierensitzung.
Die Premiersitzung der KGR begann diesmal vollkommen anders. Nachdem der kleine Henry verzweifelt seine Trommel schlug, begannen „Die Stecher-Krabben“ mit dem närrischen Lied „Denn wenn das Trömmelche klingt, stehn wir all parat“. Tatsächlich waren alle Narren in Rülzheim parat als es losging. Nach dem Einmarsch konnte das charmante Prinzenpaar Manuela I. und Bernd II. seine Untertanen begrüßen. Das diesjährige KGR-Motto „Die 50er Jahre“ wurde von ihnen gekonnt angesprochen und auch die Vor- und Nachteile richtig beachtet. In der Mitte des Elferrats nahm diesmal der 1. Vorsitzende Edi Harder platz, nachdem Sitzungspräsident Kurt Kupper aus gesundheitlichen Gründen leider in dieser Kampagne nicht zur Verfügung steht. In seiner Begrüßung ging Harder gleich auf die Situation der Narren ein, die zwar Fasenacht feiern wollen, aber auch der Opfer in Südasien gedenken und für diese auch sammeln würden.
Im Jahr 1955 wurde die KGR gegründet, ergo kann in diesem Jahr auf ein halbes Jahrhundert Vereins-Geschichte zurückgeschaut werden. Die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß „Die Stecher“ e.V. nimmt einen solchen Anlass natürlich gern auf um ihren Mitgliedern zu danken, sie zu ehren und um mit ihnen zu feiern. Der Rahmen dazu kann kaum kleiner sein als die Dampfnudel, die KGR hatte gerufen und viele, viele kamen.
Der 1. Vorsitzende, Edi Harder, sowie das neue Prinzenpaar Bernd und Manuela, hatten demnach auch viele zu begrüßen. Harder tat dies aber erst, nachdem er auf die Probleme von Fasenachter hinwies. Bedingt durch die Opfer des Seebebens ist nicht jedem danach zumute Fasenacht zu feiern. Was also soll man tun? Darf man närrisch sein, in Anbetracht der viele Toten ? Es ist schwierig die richtige Entscheidung zu treffen. Die KGR will nicht gedankenlos feiern sondern aktiv helfen und bei jeder Veranstaltung sammeln für die Opfer Asiens. Pfarrer Keilhauer bekräftigte die Narren in ihrem Vorhaben und bestärkte sie darin Freude zu verbreiten, weil Freude zum Leben gehört.
1955 das Gründungsjahr der Karnevalsgesellschaft. In der Rheinischen Übergangshauptstadt Bonn war man vollends mit dem Wirtschaftswunder beschäftigt. Die Soziale Marktwirtschaft wurde von Ludwig Ehrhardt als Wirtschaftsminister mit vollem Dampf vorangetrieben. In den USA begann der Rock ’n’ Roll seine unaufhaltsame Siegesserie. Der Film Sissi wurde in München vorgestellt,.... kennt wohl jeder.
In Rülzheim wurde in dieser Zeit, unter Bürgermeister Seither das Kinderheim im Stift eingeweiht. Die KGR steckt noch in den Kinderschuhen, konnte mehr krabbeln als laufen. Die Vorstandschaft wechselte häufig, das gesellschaftliche Ansehen war mehr als mies. Es galt als unschicklich bis verwerflich, dass Mädchen hier in der Garde tanzten. Die Tänzerinnen trugen lange Hosen um sich und ihren Ruf zu schützen.
Überaus gut besucht konnte der Seniorennachmittag der Verbandsgemeinde in der Rülzheimer „Dampfnudel“ stattfinden. Die vier Gemeinden schickten ihre politischen Regenten und dazu gesellten sich die Tollitäten sämtlicher Gemeinden. Aus Leimersheim wurde entsandt, von den dortigen Wasserhingle, Michael den II. und Prinzessin Melanie I. Vorgestellt wurden sie vom Vorsitzenden der Leimersheimer Narren, Michael Huber. Georg Serr konnte für die Hördter Narrengemeinde, Jürgen den 19. Benserobber vorstellen. Die Kuhardter konnten erstmals mit dem neu kreierten Gäsemälger Adolf dem I. sich vorstellen. Edi Harder stellte das Rülzheimer Jubiläumsprinzenpaar, Bernd der II. und Manuela I. vor. Nachdem Verbandsbürgermeister Karl Schwindhammer seine Kollegen Rheude aus Hördt Eiswirth aus Kuhardt und ... aus Leimersheim begrüßt hatte, konnte die Schau beginnen.
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