Am Samstag den 6. Januar 2007 übernahm das Prinzenpaar Claudia und Carlo Lösch die Rathausschlüssel und die Macht über Rülzheim. Bürgermeister Reiner Hör musste seine Absetzung erklären und gab dabei den Rathausschlüssel nach weniger als hundert Tagen wieder aus der Hand. Gern gab er die Bürde der Macht ab, weil er für den arg gebeutelten Haushalt der Gemeinde, sich eine Konsolidierung erhofft.
Saison 2007
„Hollywood“ ist das Motto der Saison. Der TSC und die KGR richten gemeinsam die Vorderpfälzer Fastnachtssitzung aus. Der Empfang der Tollitäten findet im Vereinsheim des TSC statt, die Sitzung in der „Dampfnudel“. Einige Gardemädchen sind mit einer Wette bei der ZDF-Show „Wetten, dass???“ dabei. Der Verein erreicht den bisher höchsten Mitgliederstand mit 741 Personen.
Die Verleihung der Goldenen Löwen für Stechermitglieder fand in Speyer statt. Zwar ist die Veranstaltung schon einige Tage her, aber uns es dieser große Anlass für die Einzelnen auch die Chance die Aktivitäten der Einzelnen etwas zu beleuchten. Dieser Verdienstorden galt lange als die höchste Auszeichnung des Verbandes Badisch Pfälzischer Karnevalvereine. Sehr lange muss man der Fasenacht treu „dienen“ bis man von seinem Heimatverein dafür vorgeschlagen wird. In der Regel sind es 22 Jahre die man aktiv auf oder hinter der Bühne sich engagieren muss. Schneller kommt man nur zum Ziel, wenn man als Prinzenpaar oder als Präsident aktiv ist. Wem es gelingt im karnevalistischen Tanzsport Deutscher Meister zu werden, der erspart sich dadurch auch ein Jahr Wartezeit. Also der Goldenen Löwe ist schon das Maß der Dinge. Zu toppen ist er nur noch von dem Golden Löwen mit Brillanten, Für den man nochmals volle 22 Jahre aktiv sein muss.
Gut besucht konnte der Seniorennachmittag der Verbandsgemeinde in der Rülzheimer „Dampfnudel“ stattfinden. Die vier Gemeinden schickten ihre politischen Regenten. Nachdem der neue Verbandsbürgermeister Reiner Hör seine Kollegen Mathias Schardt aus Leimersheim, Roland Eiswirth aus Kuhardt und Gerd Rheude aus Hördt begrüßen konnte, war es an den Tollitäten, die Untertanen zu begrüßen. Mit viel Helau stellte sich der 21. Benserobber Michael vor. Die Kuhardter Gesandte, Conny die I. Gääsemelkerin, hatte eine ganze Herde von „Geißen“ mitgebracht. Aus der Wasserhinkelcity war Sitzungspräsident Michael Huber mit seinem „sym-badischen“ Prinzenpaar Ulrike die II. und Heinz dem I. angereist. Das Rülzheimer Prinzenpaar Claudia und Carlo grüßte seinerseits die Untertanen.
Fast bis auf den letzten Platz gefüllt war die Dampfnudel, als die Premierensitzung von Henry dem Trommler und den Stecher-Krabben mit ihrem karnevalistischen Weckruf, „Das Trömmelche“, musikalisch eröffnet wurde. Der feierliche Einzug des gesamten Hofstaats mit Garde, Elferrat und Prinzenpaar zeigte, die Narren haben unweigerlich die Macht übernommen. Das Prinzenpaar, Claudia und Carlo Lösch, wurde vom Vorsitzenden, Edi Harder, mit seinen adeligen Namen vorgestellt, und dann war klar, die Tollitäten waren in das Kostüm von Scarlet O’Hara und Rhett Butler, aus dem Hollywood-Film, „vom Wind verweht“ gehüllt. Die Stecher-Krabben übernahmen ein zweites Mal die Bühne und mit gekonnt Melodien erzeugten sie närrische Stimmung.
Einen erheblichen Schlag erhielten die Narren, denn durch einen tragischen Trauerfall fiel das äußerst sympathische Prinzenpaar, Claudia und Carlo, für den Rest der Kampagne aus. Es gaben sich alle Akteure viel Mühe bei ihren gekonnten Auftritten und lustigen Aktionen, aber es blieb einfach eine klaffende Lücke da vorn.
Erstmals gestalteten die Vereine Tanz Sport Club Royal Rülzheim mit der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß „Die Stecher“ gemeinsam eine Vorderpfälzer Prunksitzung. Erst gab es einen gelungenen Empfang beim TSC, in dessen Vereinsheim. Viele närrische Prominente aber auch politische Vertreter gaben sich ein buntes Stelldichein. Die beiden Vorsitzenden, Norbert Weber und Edi Harder, stellten ihre Vereine vor und hoben auch gleichzeitig darauf ab, dass diese Veranstaltung eine „Good will“ Aktion sei, die beiden Vereinen ermöglichen soll sich besser zu verstehen. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, zitierte der eine. „Die Vereine, die sich nicht immer nur lieben, können gemeinsam“, meinte der andere. Reiner Hör, neuer Bürgermeister in Rülzheim, sorgte durch seine Mitorganisation für einen ausgleichenden Pol, da ja auch der Verband der Vereinigung der Karnevalsvereine mitwirkte. Nachdem der karnevalistische Oberguru, Hans Müller, seine eigens für diese Veranstaltung kreierten Orden verteilt hatte, begab man sich in die Dampfnudel, wo ein fünf stündiges närrische Feuerwerk abgezündet wurde.
Aus der Reihe über unsere Prunksitzung fehlt noch der Teil der die Büttenredner beschreibt. Dabei fällt auf, dass nur eigene Kräfte das Programm gestalten.
Der Närrische Höhepunkt der Fasenacht, beim Tanz mit der Showband „ Starlights“. Am Schmutzigen Donnerstag ging in der Dampfnudel so richtig die Post ab. Die Band hatte das genau das richtige Programm für alle Tanzbegeisterten. Bis früh in die Morgenstunden war das Närrische „ Mekka“ der Fasenachtsfreunde einem Tollhaus gleich. Die gespielten Hits brachten gute Stimmung bei den meist jungen Besuchern. Das Gerangel einiger weniger zu stürmischer Gäste konnte von den Schwarzen Sheriffs weitgehend unterbunden werden. Friedliches Feiern war angesagt, wenn auch nicht alle der begeisterten Fans Einlass finden konnten, denn zum einen waren sie zu jung und zum anderen zu viele.
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