KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Blick hinter die Kulissen der Karnevalsgesellschaft

Ein Tausendsassa über der Bühne
Was für die einen Jubel, Trubel, Heiterkeit, ist für andere, die sich der Fasenacht und ihrem Brauchtum verschrieben haben und in örtlichen Vereinen tätig sind, ernsthafte Arbeit. Wieviel Einsatzbereitschaft und Kreativität steckt in einem mehrstündigen Programm einer Prunksitzung, das den hohen Ansprüchen eines unterhaltungsverwöhnten Publikums genügen soll. Doch auch das beste Programm nützt nichts, wenn es nicht entsprechend an den Mann, beziehungsweise Frau gebracht wird.
Nichts ist stimmungstötender, als ein langweiliger Sitzungspräsident, der es nicht versteht, sein Publikum zu motivieren und die Aufmerksamkeit auf das Bühnengeschehen zu lenken. Gefragt sind Witz, Schlagfertigkeit, Einfühlungsvermögen und auch eiserne Nerven, denn oft gilt es, Pannen abzufangen, Pausen unauffällig und unterhaltsam zu überbrücken und vor allem Stimmung zu machen. Die Akteure auf der Bühne agieren umso lockerer und besser, je höher die Stimmung im Saal schon angeheizt ist. Das bedeutet nach Aussage des KGR-Sitzungspräsidenten Kurt Kupper während der Saison in Rülzheim pro Sitzung sechs Stunden Anspannung und Streß im Scheinwerferlicht.

Kurt Kupper ist seit 1986 ohne Unterbrechung Sitzungspräsident der Karnevalsgesellschaft. Nachdem er 1981 als kurzfristige Vertretung für den damals erkrankten Willi Kupper eingesprungen war und einen her-vorragenden Eindruck hinterließ, übernahm er vier Jahre später auf eindringlichen Wunsch der Vorstandschaft offiziell dieses Amt, zur gleichen Zeit übrigens mit Edi Harder als jungem und neuem Vorstand der KGR.

Als Präsident auf Zeit bezeichnete sich Kurt Kupper in den ersten Jahren seiner Amtszeit, fand aber im Laufe der Jahre immer mehr Gefallen an der Kameradschaft und an der Geselligkeit, die er außerhalb der Karnevalssaison im Verein fand. So werden bei den KGR-Mitgliedern während des Jahres viele Gelegenheiten wahrgenommen, sich zu treffen. Gemeinsame Radtouren im Sommer, Grillfeste, Geburtstagsjubiläen, Weihnachtsfeier, Neujahrsempfang und so weiter, die Karnevalisten finden immer einen guten Grund, die Geselligkeit zu pflegen. Nie fehlt bei besonderen Anlässen der passende Kommentar von Kurt Kupper in Form von Gedichten, Reden, Proklamationen. Ein Werk aus seiner Feder, maßgeschneidert auf das Jubelkind, ist unter den KGRlern ein heißbegehrtes Geschenk. Wenn ss darum geht, kreativ zu sein, ist Kurt mit Herz und Spaß dabei; sein Ideenreichtum scheint unerschöpflich und überrascht stets auf's Neue. „Um neun Monate Spaß miteinander zu haben, muß eben drei Monate hart gearbeitet werden", so zitiert Kurt das Vereinsleben der KGR

Ideen für die Fasenacht sammelt und entwickelt Kurt aber das ganze Jahr hindurch, stets auf der Suche nach neuen Gag's. So war es auch seine Idee, Rülzheims „Motto-Fasenacht" ins Leben zu rufen, um das Programm attraktiver gestalten zu können und vor allem, um das Publikum zu motivieren, kostümiert zu den Sitzungen zu kommen. Eine wesentlich lockere und stimmungsvollere Atmosphäre ist dadurch zu verzeichnen. In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach den Sitzungen der KGR ständig angewachsen. Waren es 1982 noch zwei Programmabende, die mit Mühe verkauft wurden, so ist es Dank den Bemühungen der KGR-Aktiven gelungen, heute vier ausverkaufte Prunksitzungen aus-zurichten. Die KGR hat sich weit über die Grenzen Rülzheims hinaus einen guten Namen gemacht. Wen wunderts, daß die Verdienste von Kurt Kupper, der ja auch wesentlich zu diesem Wachstum beigetragen hat, kürzlich anläßlich seines 60. Geburtstages von KGR-Vorstand Edi Harder gewürdigt wurde und Kurt zum Ehrenmitglied ernannt wurde. „Nicht wegen der Dauer seiner Tätigkeit, sondern wegen der Intensität", so KGR-Vorstand Harder. Kurt, ein Tausendsassa über der Bühne, überläßt nichts dem Zufall, kreiert auch mal Sketche und Büttenreden und ist maßgeblich bei der Programmgestaltung beteiligt. Man darf auch in diesem Jahr wieder neugierig sein auf den KGR-Sitzungspräsidenten. Übrigens, ein etwas undankbarer Job, denn man verwöhnt zwar die Akteure auf der Bühne mit Applaus, wer aber beachtet den Mann über dem Geschehen? Darum ergeht von dieser Stelle einmal ein Lob auf den Präsidenten, verbunden mit einer überdimensionalen Rakete, die weit in den Rülzheimer Narrenhimmel leuchtet.