„Farbenvielfalt in voller Pracht zeigt die Rülzheimer Fasenacht“: So lautet das Motto der KGR in dieser Kampagne - und die Akteure auf der Bühne machten die erste Prunksitzung dank abwechslungsreicher Beiträge zu einem wahrhaft „bunten Abend“.
Nachdem das Prinzenpaar, Andreas I. und Carolin I., das die Elferräte beim Einzug in die Halle angeführt hatte, nach seiner Begrüßung der Gäste Platz genommen hatte, ging es sofort los mit dem beeindruckenden Gardetanz der Stecherle-Garde unter der Leitung von Jannika Nagel. Die famose Choreografie wurde von den Zuschauern mit stehenden Ovationen bedacht. Als erster Büttenredner präsentierte Sebastian Hör seine neue Figur „Karl-Heinz ausm Kittegässel“ und nahm als meckernder Rentner das Ortsgeschehen aufs Korn.
Anschließend zeigten die Minis, die jüngsten Akteure der KGR im Alter von 3 bis 7 Jahren, den farbenfrohen Schautanz „die Blumenwiese“. Trainiert und betreut werden die Minis von Susanne Nagel und ihrer Tochter Svenja. Danach stritten sich Sportskanone Milena Henigin und Couchpotato Marvin Käufling in der zweiten Büttenrede des Abends - mit dem Fazit: Um Prinz zu werden, müsse Käufling so sein wie der jetzige Prinz Andreas I.: „Gestählt und gebräunt“.Vor der Begrüßung der auswärtigen Vereine sorgte die Junioren-Garde, trainiert von Jannika Nagel und betreut von Claudia Käufling, mit einer sensationellen Performance und neuen Kostümen für Staunen und Begeisterung bei den Zuschauern.
Nach der Begrüßung nahm die Stecherle-Garde die gute Stimmung gekonnt auf und sorgte bei ihrem zweiten Auftritt des Abends, dem Schautanz „Fische“, erneut für großen Beifall unter den Zuschauern. Die Trainerinnen Yvette Bouché und Rebecca Lindengrün, sowie die Betreuerin Nicole Ackermann, hatten sich eine faszinierende Geschichte einfallen lassen. Mit Lisa Dudenhöffer und Simone Kerner standen danach zwei Neulinge in der Bütt - beide sind zwar als Gardetänzerin beziehungsweise -trainerin aktiv, nicht aber als Büttenrednerinnen. Das war ihnen aber nicht anzumerken und sie begeisterten mit dem Rededuell zwischen dem pfälzischen Bauerntrampel und der badischen Großstadttussi das Publikum.
Stimmungsvoll ging es weiter, denn der Sing- und Blödeltreff ging „auf Kaffeefahrt noch Häschde“. Die vier Kaffeefahrer, Sigi König, Jasmin Völkel, Tanja Hartenstein und Michael Gadinger ließen sich auf der Busfahrt und danach bei der Verkaufsveranstaltung von Sebastian Hör als schmierigem Verkäufer und Yvette Bouche als dessen Assistentin über den Tisch ziehen, sparten aber nicht mit bissigen Bemerkungen - sehr zur Freude des begeisterten Publikums. Den Schlusspunkt unter eine furiose erste Halbzeit setzte der Schautanz „Die vier Elemente“ der Junioren-Garde: Trainiert von Jasmin Gundermann und Rebecca Lindengrün, betreut von Elvira Gundermann und Zun Yam, und stimmungsvoll in die Farben der vier Elemente, Feuer, Erde, Wasser und Luft, gekleidet, sorgten die Junioren vor der Pause noch einmal für stehende Ovationen.
Nach der Pause zogen das Prinzenpaar und die mottogemäß bunt gekleideten Elferräte wieder in die Dampfnudel ein. Bevor es mit Beiträgen weiterging, präsentierten Bundestagsabgeordneter Dr. Thomas Gebhart, Landtagsabgeordneter Martin Brandl und Landrat Dr. Fritz Brechtel (alle CDU) ihre neuen Rollen als „schwarze Schlümpfe“: Wie immer pointiert, wenn auch im Gesang etwas schräg, nahmen die drei die Politik aufs Korn. Auch Landtagsabgeordnete Barbara Schleicher-Rothmund (SPD) kommentierte in einer amüsanten Rede die politischen Entwicklungen in Landes- und Kommunalpolitik.
Anschließend war es Zeit für das tänzerische Highlight des Abends: Der Gardetanz der von Simone Kerner und Birgit Bodeanu trainierten Stechergarde, die das Publikum von den Sitzen riss. Dann sollte es im Programm weitergehen, doch die stellvertretende Vorsitzende Anna-Maria Müller-Bartl unterbrach die Anmoderation von Sitzungspräsident Edi Harder jäh: „Ich halt das nicht mehr aus!“ Dann stürmte sie die Bühne und zeterte über die „bekloppten Fasenachter“ los, um am Ende zugeben zu müssen: „Eigentlich liebe ich die Fasenacht ja doch.“ Lang anhaltender Applaus war der verdiente Lohn für ihre ungewöhnliche, aber treffende Rede.
Und die Stimmung wurde noch besser, denn das Männerballett, trainiert von Birgit Kunzelmann und Sylvia Wärther, trat in Hippie-Kostümen auf die Bühne und verzauberte besonders den weiblichen Teil des Publikums mit Hüftschwüngen aus der John-Travolta-Zeit. Um die Gefahren des Skifahrens drehte sich die diesjährige Büttenrede des Maikammerer Sitzungspräsidenten Bernd Schuster, der im Anschluss in seinen viel umjubelten Zugaben noch ein paar Spitzen an die anwesenden Partnervereine verteilte.
„Ramba Zamba!“ war danach angesagt, als das von Ramona Mendel trainierte Frauenballett in farbenfrohen Kostümen und mit einer beeindruckenden Choreographie seinen neuen Schautanz präsentierte. Die letzte Büttenrede des Abends blieb dem stellvertretenden Sitzungspräsidenten Michael Haag vorbehalten. Er erzählte von den Mühen beim Hausumbau und traf beim Publikum – darunter offensichtlich viele verzweifelte Häuslebauer – ins Schwarze.
Den Abschluss bildete der Schautanz der von Rebecca Lindengrün trainierten Stechergarde zum Thema „Alice im Wunderland“ – dank der abwechslungsreichen und perfekt inszenierten Choreographie ein würdiger Abschluss einer denkwürdigen Prunksitzung. Mit Konfetti, KGR-Lied und „O baya bongo“ zogen die Narren der KGR dann aus der Dampfnudel aus.
