Das Heimatfest an Pfingsten bot den Karnevalisten einen wunderbaren Anlass, die neue Vereinsstandarte einzuweihen. Beim Hochamt am Pfingstsonntag war der feierliche Moment gekommen. Die Beiratsmitglieder zogen mit den Messdienern, dem Pastoralassistenten und natürlich dem Herr Pfarrer in die Kirche ein. Stolz trug man die Standarte.
Es war Josef Wolff, der die Ehre hatte als Erster die neue Standarte zu tragen. Für die Fasenachter waren freundlicherweise Plätze reserviert und die Standarte stand ganz vorn. Während des feierlichen Gottesdienstes fiel immer wieder der Blick der KGRIer auf die Standarte. Mit kunstvollen Stickereien und aus leuchtenden Farbgarnen wurde ein kleines Kunstwerk geschaffen. Feierlich schaut der Stecher von der Standarte. Und es scheint als ob er dem Moment gerecht wird und mit Stolz dem Spießbürger die Lanze in den Hintern rammt. Der Rülzheimer Stecher hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit diesen Worten den Bürger aufzuschrecken. Dies wird auf wundervolle Art und Weise auf der Standarte zum Ausdruck gebracht. Am Rand wird das Symbol gesäumt von vier Narrenkappen, die zeigen, dass doch nicht alles so tierisch ernst genommen werden darf.
Die Rückseite zeigt auf dunkelrotem Grund dem Patron Rülzheims, den heiligen Mauritius. Er, der Kämpfer für den Glauben, reitet wie beim Gemeindewappen auf seinem Schimmel. In der Hand trägt er die Lanze. Dass gerade Mauritius auf dem Vereinsfahnen ist hat einen ganz einfachen Grund. Zum einen wollen die Karnevalisten damit Ortsverbundenheit demonstrieren. Zum anderen soll es zeigen, dass die Entwicklung der Fasenacht, unter anderem, dem christlichen Glauben entspringt. Vor der langen Vorösterlichen Fastenzeit wollte man früher einfach noch mal so richtig feiern.
Herr Pfarrer Vollmer fand dann auch die passenden Worte zur Fahnenweihe. Er meinte, dass man mit der Weihe auch eine Verpflichtung einginge, denn die Fahne die im Gotteshaus geweiht wird, bringt auch eine Verpflichtung für das Verhalten der Mitglieder. Es solle zwar den Aufgaben einer Karnevalsgesellschaft gemäß närrisches Treiben geben, jedoch solle man christliche Werte nicht außer Acht lassen. Die Standarte ist ähnlich wie früher bei den Schlachten der Römer oder anderer Kriegsführer immer auch ein Ausdruck von Stolz und Orientierung gewesen. Wenn die Karnevalisten nun eine neue Standarte haben sollen sie jedoch nie die Orientierung verlieren.
Wir werden uns bemühen, diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Danach weihte der Ortsgeistliche das Prunkstück der Fasenachter.
Wir danken Herrn Pfarrer Vollmer ganz herzlich für die feierliche und würdige Fahnenweihe. Am Nachmittag konnte die neue Standarte erstmals durch Rülzheim getragen werden, beim Umzug zum Heimatfest.
