KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Saisonauftakt nach Maß - Bericht

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Büffett

Wie Land auf und Land ab bekannt, beginnt die närrische Zeit just im elften am elften. Dies war auch für die Rülzheimer Karnevalisten Anlaß, die kommende Saison zünftig einzuläuten. Man traf sich im Vereinsheim Narrenburg und wieder einmal war der Saal zum bersten gefüllt. Alle Aktiven versammelten sich, um sich auf die 5. Dekade der KGR einzustimmen. Da im kommenden Jahr die Gesellschaft ihr 40 jähriges Jubiläum feiert, wollte wohl niemand den Start verpassen. Und man wurde auch gleich überrascht von der Fülle und der künstlerischen Gestaltung des Kalten Buffetts. Beiratsmitglied, Metzgermeister Günther Seither, hatte wieder einmal gezaubert. Zusammen mit seiner Hilfe für besondere Fälle, Barbara H., war ihm gelungen, die Aufmerksamkeit der Narren in seinen Bann zu ziehen. Die kulinarische Opulenz sei der Speck, mit dem die Mäuse gefangen werden, sagte schließlich auch der 1. Vorsitzende Edi Hard

er bei seiner Begrüßung. Er dankte Seither für sein außerordentliches Engagement und überreichte ihm ein kleines Präsent für die große Mühe.

Zuvor hatte Harder jedoch, wie es sich für Narren auch gehört, das immer noch amtierende Prinzenpaar Ursula und Werner begrüßt. Dem allseits beliebten Paar galt auch das erste Hellau der Kampagne. Desweiteren konnte er den Ehrensenator der KGR, Herrn Karl Schwindhammer mit Gattin begrüßen. Ebenso den Vorsitzenden der Kulturgemeinde, Herrn Karl Geeck mit seiner Gattin. Nachdem auch die anwesenden Ehrenmitglieder begrüßt waren, war es wiederum am Prinzenpaar, das Kalte Buffett zu eröffnen. Wenngleich es zu verlockend aussah, entwickelte sich jedoch keine Schlacht an demselben. Zu den kulinarischen Spezialitäten hatte der Wirtschaftsdienst um Minister Helmut Wolff alle Hände voll zu tun, die durstigen Kehlen zu löschen. In Norbert Schulte war ihm ein Assistent gegeben, der liebevoll und geschickt ihn unterstützte. Die Dekoration war dank Helmut Niebergall, Josef Wolff und Ursula Wolff dem Anlaß entsprechend gewählt. Da der Anlaß ja ein närrischer war, konnte man sich auf ein eben solches Programm freuen.

Die Gesellschaft hat ein ungeheuer großes Reservoir an guten Büttenrednern, dies wurde an diesem Abend bewußt, da vier neue Leute ihr Debüt gaben. Als erster war die Reihe an Mario Grübel. Er belichtete die Sonnenseite eines Animateurs. Die vielfältigen Erlebnisse ließen die Narren Einblick halten in die gestreßte Lebenslage eines berufsmäßigen Nichtstuers. Mario erntete viel Dank vom 1. Vorsitzenden, aber auch anerkennenden Applaus vom Publikum.
Die nächste Attraktion in der Bütt war eine aktive Tänzerin vom Frauenballett, Mechthilde Fischer. Ihr Outfit war auf dämlich getrimmt, was man von ihrem Vortrag keineswegs sagen kann. Ihre gekonnte Mimik, ihr enthusiastischer Vortrag, ließ wahre Lachsalven folgen. Die gewählte Thematik, nämlich als Männerfeindin, machte automatisch gleich die Hälfte des Saales zu ihren Verbündeten. Den anderen, den viel gescholtenen Herren der Schöpfung, blieb nichts übrig als geduldig die schier endlose Pein zu ertragen. Schließlich war man sich einig, wenn man schon gescholten wird, dann wenigstens gekonnt. Dies bestätigte ihr auch der 1. Vorsitzende, der diesen äußerst gekonnten Vortrag mit einem kleinen Präsent belohnte.
Die Schwierigkeiten beim Häuslebau erläuterte Norbert Schulte. Die KGR, seit kurzer Zeit in Besitz eines Vereinshäuschens auf dem Festwiesengelände, darf sich einer rüstigen Truppe rühmen, die mit viel Sorgfalt und mit gekonnter Handwerkskunst ein monumentales Bauwerk entstehen läßt. Daß es dabei nicht immer nur planmäßig vorgeht, konnte der Exprinz in gereimter Form vortragen. Seine Pointen ließen die Kunst der Erbauer etwas erblassen, während er sich in glänzendem Licht als Redner zeigte. Die Darstellung der Internas bewirkte bei den Zuhörern natürlich schon etwas Mitgefühl für die emsigen Bauleute, die teilweise vom Austrocknen bedroht waren und andererseits fast auf der Intensivstation gelandet wären. Seine Baupläne die Solarium, Tiefgarage und Liegewiese als nächsten Bauabschnitt vorsehen, lassen das Häuschen sicher zu einem Schmuckstück werden.

Gäste bei der Saisoneröffnung

Den Schlußpunkt in der Regie der Büttenredner setzte Sonja Stein. Sie hatte sich eine Landpomeranze gewählt, die trotz ihrer Einfalt die große Welt entdecken wollte. Sonja hat schon Erfahrung in der Bütt, bezeichnet es aber als Erlebnis besonderer Art. Schon deshalb, weil man nie sagen kann, ob die Gags ankommen und ob geübte Gesten richtig verstanden werden. Bei ihr hat es der Beobachter jedoch leicht, ihre Späße kommen an, ihr rustikal, derber Humor findet seine Liebhaber. Besonders gelobt wird die volksnahe Verständlichkeit, bei ihr muß man nicht "ums Eck denken“. Sie bevorzugt gradlinigen Humor. Ein überaus gelungen, wenn auch ungeplanter Gag war ihr Abgang, als Edi Harder sie verabschiedete als gelenkige Tänzerin des Frauenballetts, zeigte sie spontan einen fast perfekten Standspagat, vergaß jedoch dabei, daß sie extra um zünftig auszusehen sich einen Rock geliehen hatte, der im Schritt etwas spannte, dann jedoch laut seine neue "Bewegungsfreiheit" ankündigte. Sonja darf für sich in Anspruch nehmen der Familientradition treu zu bleiben und bei der KGR ein mehr als beliebtes Original zu sein.

Der Abend, der die Saison eröffnete, war wieder einmal ein gelungenes Fest. Es darf der Truppe der Aktiven gewünscht werden, daß auch die Jubiläumssaison so erfolgreich wird. Wenn man die engagierten Leute der Gesellschaft sieht, darf man jedoch hoffen, daß gerade im 40. Jahr wieder einmal Großes zu erwarten sein wird unter dem Motto: Die goldenen zwanziger Jahre.

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