KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Gardetänzer der KGR als Kinderdarsteller beim Südwestfunk

»Peter Pan«, heißt ein Fernsehfilm des Südwestfunks Baden-Baden, der am 29. Dezember 1989 um 18.45 Uhr im Vorabendprogramm von ARD 1 ausgestrahlt wird. Bei dieser deutsch/tschechischen Produktion, die unter der Leitung von Wolfgang Bösken und den Regisseuren Douglas Squires (London) und Jarnomir Vasta (CS-Prag) gedreht wurde, ist der 11jährige Tino Ortega, Gardetänzer der KG Rot-Weiß-Die Stecher, Rülzheim, als einer der Kinderdarsteller zu bewundern.

Wie kommt ein Junge aus pfälzischer Provinz zu einer Fernsehrolle in Baden-Baden? Anfang des Jahres suchte der SWF für die Peter-Pan-Produktion noch tänzerisch begabte Buben. Durch Kontaktaufnahme zu Christel Spaniol, Leiterin des Studios für Tanz und Bewegung in Rheinzabern, bekam Tino eine Einladung zum Probetermin in Baden-Baden. Im dortigen Tanzstudio mussten die Bewerber zuerst einmal ihr tänzerisches wie auch schauspielerisches Talent unter Beweis stellen, wobei diese Anforderungen jedoch nicht allzu hoch waren.
Hauptsächlich achtete der Aufnahmeleiter und der Regisseur auf natürliches und ungezwungenes Verhalten vor der Kamera. Die Buben sollten in dem. Fernsehfilm eigentlich nur sich selbst darstellen: wilde Jungs, die Abenteuer bestehen, mit Piraten und Indianern kämpfen usw. Tino jedenfalls erledigte die gestellten Anforderungen mit großem Spaß, gefiel dem Regisseur und schon hatte er einen echten Filmvertrag als Kinderdarsteller in der Tasche.

Ende September war es dann soweit. Die Probe- und Dreharbeiten in dem Fernsehstudio des Südwestfunks nahmen zwei Wochen in Anspruch. Tino war fasziniert von der Atmosphäre im Studio und vor allem fasziniert von den Hauptdarstellern des Fernsehfilms, von Antony Johns, einem jungen englischen Tänzer und Schauspieler und seiner Partnerin Daryl Back. Tino durfte hautnah miterleben, welches Können und welches Stehvermögen von Berufsschauspielern gefordert wird. Während der Kinderbetreuer bei den kleinen Akteuren streng auf die notwendigen Pausen achtete, gab es für das übrige Team manchmal einen 10-Stundentag, mit Proben und immer wieder Aufnahmen, bis sich die beiden Regisseure endlich zufrieden gaben.

Da das Fernsehspiel auch für das tschechische Fernsehen gedreht wurde, musste stets eine Fassung in deutscher sowie in tschechischer Sprache hergestellt werden. Am letzten Drehtag gab es für das gesamte Team eine kleine Abschiedsparty, viel Lob für die Jungtalente und natürlich auch die verdiente Gage, die Tino erst einmal aufs Sparkonto trug. Nun wartet er voll Ungeduld auf seinen Auftritt im Fernsehprogramm und hofft, dass sein Einsatz nicht all zu sehr der Schere zum Opfer gefallen ist.