KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Saison fällt fast komplett aus

In der neuen Kampagne wird es kein Prinzenpaar geben, auch keine Faschingsgala, ebenso fallen sämtliche Prunksitzungen aus. „Wir vergeben auch keinen Jahresorden“, sagt Harder. Lediglich die Fastnachts-Endrunde soll im Festwiesenhaus durchgeführt werden, wenn es „technisch machbar“ ist. So ist am Schmutzigen Donnerstag (3. März) die übliche Tanzveranstaltung, am Faschings-Sonntag (6. März) ein Kindernachmittag und am Rosenmontag (7. März) eine Ü-30-Party geplant.

Das Programm sei aus der Not heraus geboren, sagt Harder, „aber wenn wir nix machen, sind wir bald vergessen“. Die KGR sei sich bewusst, dass sie im Festwiesenhaus wesentlich weniger Besucher unterbringen kann als im Freizeithaus, „aber damit müssen wir leben, obwohl wir die zusätzlichen Einnahmen wegen des verregneten zweiten Wochenendes beim Heimatfest dringend gebraucht hätten“. Derzeit werde mit einem Heizungsfachmann geprüft, wie das „Fasnachtsküchel“ im Winter beheizt werden kann. Normalerweise ist das Festwiesenhaus nicht für Veranstaltungen im Winter vorgesehen. Seit klar war, dass das Freizeithaus nicht für die neue Kampagne zur Verfügung steht, hat die KGR sondiert, ob sie ihre Veranstaltungen in Hallen der Nachbarorte durchführen kann.

Erste Wahl war die Rheinberghalle in Kuhardt. Die Kuhardter Handballer wären den Rülzheimer Narren auch soweit entgegen gekommen, dass sie gar ihre Heimspiele verlegen wollten, doch für eine Verlegung der Prunksitzungen in die Rheinberghalle sieht die KGR keine Chance: Die Halle ist einerseits zu groß, andererseits die Akustik derart schlecht, dass Wortbeiträge fast nicht zu verstehen sind. „Es macht zwar nichts aus, wenn man nicht jede Büttenrede versteht“, sagt Harder ironisch, doch könne man dies den Zuhörern nicht zumuten. Zudem hätte die KGR die Halle erst noch technisch aufrüsten müssen, „das ist schlichtweg unmöglich“. Die Handballer benötigen die Halle während der Woche auch für ihr Training, was zusätzliche Probleme mit sich gebracht hätte.

Auch andere Hallen in der Umgebung standen nicht zur Verfügung, „überall ist Fasenacht, die örtlichen Vereine brauchen die Hallen selbst“. Die Turnhalle der Realschule plus steht auch nicht zur Verfügung, weil sie für Pflichtspiele des Tischtennis und des Volleyball-Vereins gebraucht wird. „Also backen wir in dieser Kampagne kleine Brötchen“, so Bäckermeister Harder.

Wenn die Dampfnudel fertig ist – „also irgendwann im März/April“ – , will die KGR einen „Show- und Comedy-Abend“ im neuen Freizeithaus anbieten. Das habe zwar nichts mit Fasching zu tun, „aber Fastnacht ist manchmal auch Comedy“. Zudem müsse die KGR ihren Garden ein Ziel setzen. Die Mädchen trainierten schon seit Wochen für die neue Kampagne, ihnen müsse auch ein Ziel gesetzt werden. „Wenn die ein Jahr pausieren, fällt alles auseinander.“ Eine große Pause ohne Auftritte sei der „Totengräber Nummer 1“.

Natürlich ist Harder enttäuscht, dass die Kampagne ausfällt: DJ und Band wurden bereits verpflichtet, diese Verträge müssten nun wieder storniert werden. Zudem befürchtet er, dass die technische Ausrüstung der neuen Dampfnudel nicht so ausfällt wie ursprünglich erhofft. „Ich vermute, sie wird auf dem Altar der Einsparungen geopfert.“