KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Faschingsgala 1999 - Vorstellung des neuen Prinzenpaares - Bericht

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Die Faschingsgala der Karnevalsgesellschaft Rot -Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim, hat mit dem "Blödmann für alle Fälle" Karl -Eugen Läberle, von Anfang an deutlich gezeigt was die Karnevalisten in diesem Jahr wollen: Den Ritterstaat  um jeden Preis, und vor allen Dingen Humor in jeder Phase. Noch bevor der Vorsitzende, Edi Harder, die zahlreichen Gäste begrüßen kann, war es dieser lustige Künstler, der mit kleinen Dingen große Gags machen kann. Mit Staubwedel und viel Situationskomik aber auch kleinen künstlerisch geformten Luftballons, gelang es dem sympathischen Komiker die Leute lustig zu animieren.

Die Dampfnudel war nicht nur bis zum letzten Platz gefüllt, sondern auch in einem ungewohnt, nostalgischen Outfit. Burgzinne,  Marketenderbuden und Akteure mit mittelalterlichen Darbietungen boten ein buntes Bild, und waren Vorboten für das Jubiläumsfest, das die Gemeinde in diesem Jahr begeht. Im Juni/Juli heißt es dann nämlich: Rülzheim und der Deutsche Orden, Zukunft hat Vergangenheit. Dieses Fest soll im Ortsinnern anlässlich des 1225 jährigen Bestehen der Gemeinde gefeiert werden, mit Schänken und historischem Umzug.
Die KGR bietet in jedem Fall mit ihrem Unterthema: "Die Narren als Kreuzritter" eine stimmungsvolle Kostprobe für dieses Fest. Recht modern spielte allerdings die Live und Showband "Headline". Sie machte es dem Publikum leicht zu ihren Rhythmen zu tanzen. Mit Gaston Bricka war ein Elssäser auf der Bühne, der sich ganz dem mittelalterlichen Treiben verschrieben hat. Er trägt nicht nur Auftritte danach vor, sondern organisiert und gestaltet ganze Feste in dem mittelalterlichen Stil. Sein Auftritt als  "lebende Puppe" musste natürlich in einem mittelalterlichen Kostüm sein. Begeisternd, wie realitätsnah er die "Living Doll" interpretierte. Später war er noch einmal als Alleinunterhalter zu bewundern, wo er mit allerhand musik- und radaumachenden Instrumenten einheizte. Die einheimischen Benni Götz und Birgit Bodeanu sind das Maskottchen der Veranstaltung. Ihren ersten Auftritt hatten sie vor vier Jahren auf einer Faschingsgala, und seit dem sind sie mit ihrem Paartanz immer als Maskottchen und Glücksbringer dabei. Ihr Tanz ist wieder einmal gelungen und von der amtierenden Prinzessin einstudiert worden.

Die Vorstellung des Prinzenpaares war natürlich wieder einmal das wichtigste Ereignis des Abends. Kurt Kupper fand wieder einmal die richtigen Wort um die Stimmung heiß zu machen für das Publikum. Seinen Rateversen konnte sich niemand entziehen, denn jeder wartet gespannt auf das neue Paar. Immer wenn es absolut leise und knisternd wird, ist Kurt mit seinen Informationen der "aufregendste" Mann von Rülzheim, weil er den unwissenden Gästen immer nur soviel an Informationen gib, dass es schier nicht erträglich ist. Schließlich waren wieder einige schlauer als die meisten und errieten es zuerst: das Paar der Kampagne ist niemand anderes,  als die beiden Aktiven der KGR Nicole und Christian Moos.

Vorstellung Prinzenpaar

Das akribische Zerimoniel zeigte, wie sehr die Narren auch bei dieser Aktion die Etiketten wahrten und der karnevalistische Monarchie geradezu frönen. Sitzungspräsident  "Unkel Kurt" hatte jederzeit den Ablauf voll im Griff. Bürgermeister Karl Schwindhammer musste schließlich in einem unblutigen Streich den Rathausschlüssel und auch die Macht über Rülzheim abgeben. Den gewissenhaften Requisitenverwaltern ist nur diesmal ein kleines Malheur passiert. Hatte man in den vergangen Jahren immer einen schönen Dekorations Schlüssel parat, wurde dieser schmerzlich vermisst. Bürgermeister Schwindhammer überreichte als Ersatz den Schlüssel zu Schatzkammer, welcher zwar kleiner aber dennoch weit aus bedeutsamer ist. Den wer das Geld hat, hat die Macht, so der OB.
Den Machtwechsel tat er  mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das  lachende Auge war wohl durch das  anmutige Antlitz der Prinzessin hervorgerufen, hatte doch auch sie ein mittelalterliches Kleid gewählt, das eine Burgherrin sehr gut kleidet . Der Prinz war zwar nicht weniger anmutig und historisch, so entspringt er jedoch dem "Roten" Klosterdorf Hördt, und hat mit seiner Regentschaft die Eroberung Rülzheim praktisch im Handstreich geführt. Seine Ansprache zeigt dies, jedoch wollen beide noch in diesem Jahr nach Rülzheim ziehen, falls sei ein Haus finden, versprach der neue Regent. Denn er wolle die Regentschaft nicht aus dem Exil führen.

O.-Ton Prinz Christian der I.
 Nach lange 1225 Johr
 weerd´s durch die Narre endlich wohr
 daß än Ritter vum Kloschtere Härdt,
 dohowe in Rilze Prinz mol  wärt.
O-Ton Prinzessin Nicole I.
 Dodezu braucht ma´ awer ä Rilzemer Frää
 wu gebore esch in däre Gemää
 die sich auskennt in den Narretei,
 weil se seit Kindesbeinen esch debei.

Uniso erklären sie  Freude und Fasenacht zu präsentieren. Da beide Aktiver der Stecher sind, darf man ihnen ihren Ernst beim Spaß, sicher glauben. Es war der Wunsch, der Prinzessin, dass ihre Stechergarde, die sie selbst trainiert, sie begleiten sollte. Dies war natürlich ein kleines Problem, da sie ihren Mittänzerinnen ja auch nicht in das Geheimnisse einweihen konnte. Wie groß die Freude bei den Mädchen ist, dass nach langen, langen Jahren wieder einmal eine Aktive der KGR Prinzessin ist, ist leicht zu verstehen. Aber alle anderen Fasenachter nehmen die Tochter der 2. Vorsitzenden Ursula Wolff  und Wirtschaftsminister KGR Helmut, auch recht herzlich auf, als Ihre Prinzessin, respektive ihren Prinz, der seit Jahren der Rülzheimer Fasenacht verbunden ist, und auch aktiv als Tänzer mitwirkt. Der anwesende Vorsitzende, Michael Schreck, vom Patenverein aus Hördt hatte spontan ein Präsent für das Prinzenpaar. Ob dieser Geschwindigkeit galt ihm der ganze Respekt. Als der Oberbenserobber jedoch Gebühren, für das Überlassen des in Hördt lebenden Prinzenpaares, beanspruchte, wäre er fast von der Bühne gefallen....(worden).

Die "Zellerköpp" aus Bobenheim sind eine Garde der deutschen Spitzenklasse. Von ihrer Tanzkunst konnte sich wirklich jeder beeindrucken lassen. Künstlerisch interessant, was man seiner Gardarobe während eines Tanzes alles machen. Die Darbietung mit Dreibeintanz, Handstandläufer etc. war sportlich beeindruckend. Toll wie man selbst schwierigste Passagen mit einem Lächeln quittiert. eine Tolle Truppe die sich hier schon wiederholt präsentiert.

Tanzgarde aus Bobenheim

Der Showauftritt des Künstlers, Karl Eugen Läberle machte wahr, was er den ganzen Abend schon versprach: Comedy ist sein Metier. Mit scheinbarer Blödheit, begeistert er seine Fans. Sein profihaften Auftritte, zeigen, dass er auf allen vielen Bühnen Deutschland zu Hause ist. Mit relativ wenigen Hilfsmitteln, aber mit der Aufmerksamkeit des Publikums verstand er es alle in seinen Bann zu ziehen.
Die Tanzschule Kronenberger aus Walldorf schickte ihre Lateinformation. allerdings zeigten die  jungen Damen und Herren ihr Kürprogramm, das dem Film und Musical "Grease" entnommen wurde. Ein flotter Tanz, zu einer flotten Musik, fand sehr guten Zuspruch, sogar eine Zugabe mussten die Tänzerinnen geben.

Cara mit Schlangen

Sicherlich ein optischer wie auch künstlerischer Höhepunkt war der Auftritt der erotischen Cara. So manches Männerherz hört man bei ihrer Darbietung schneller schlagen. Dies liegt nicht nur an ihrem atemberaubenden Tanz, sondern auch an ihrem Spielgefährten. Riesenschlangen, sind ihre Begleitung. Als Fakirkünstlerin zeigt sie indische Kunst als orientalische Märchenprinzessin wirkt sie verführerisch. Eine alles in allem bizarre fantastische Show. Sitzungspräsident Kurt Kupper hatte sie als die Attraktion des Abends bezeichnet. Es war wirklich ein fantastische Show, bei der sie zeigte, dass sie Prinz Christian feuerfeste Füße hat und Herr Dr. Scharfe sich durchaus auf den Umgang mit Schlangen versteht. Woher hat der Mann diese Routine? Zum ersten Mal präsentieren die Stecher eine Guggenmusik. Den Oweraiser Krokogugglern kann sich niemand verschließen. Selbst zu später Stunde können die etwas lauten Rythmusvirtuosen noch begeistern. Diese Art von Musik hat es in sich. Entweder man liebt sie, oder man.....
Aber das Publikum schien sie zu mögen. Zwar hatte das proppenvolle Programm einen kurzweiligen Abend beschert, aber dennoch war es inzwischen 1.20 Uhr und noch immer wurden Zugaben gefordert. Einfach mitreisend was die schmucken Damen und Herren boten.

Guggenmusik

Das Publikum hat die Wahl der Qual an diesem Abend, zu den vielen Darbietungen auf der Bühne wurde gleichzeitig ein enormes Angebot an kulinarischen Leckerbissen präsentiert: Da war die Hubertusstube mit mittelalterlichem Wildbrät und Haxen sowie orginal elsässer Flammkuchen. Dann präsentiert ein Burgcafe eine wahre Vielfalt an köstlichen Naschereien, liebevoll arrangiert.
Im 1. Stock bieten weitere 3 stilvolle Marketenderinnen Buden alles was man sich so wünscht, und inzwischen bei den Rülzheimer Narren erwarten darf.
Die Kombination zwischen Kunst auf der Bühne und kulinarischem Großangebot ist wieder einmal mit großem Aufwand und vieler Kleinarbeit von den Stechern bewältigt worden. Alles in allem ein Abend, den viele Gäste als "Erlebnis" verbuchen.