KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Ausflug in den sonnigen Süden

Dem Wunsch vieler Karnevalisten entsprechend, führte der diesjährige Ausflug der KG »Rot-Weiß« Rülzheim, an die italienische Blumen-Riviera, genauer gesagt, nach San Bartolomeo al. Mare Diano Marina. Leider war es auch in diesem Jahr, trotz vieler mündlicher Zusagen, nur der harte Kern der KGR-Aktiven, die an dieser Reise teilnahmen, so dass der Bus wiederum von Nichtmitgliedern aufgefüllt werden musste. Ein Kompliment jedoch gerade an sie, die zum Teil schon mehrmals bei Ausflügen der KGR dabei waren und sich auch diesmal als angenehme und gesellige Reisepartner erwiesen.

Nachdem das enorme Gepäck im Bauch des Reisebusses der Fa. Weber verstaut war, setzte am 25.9., um 22.00 Uhr unsere Chauffeuse das Fahrzeug in Bewegung und eine lange Nachtfahrt begann. Noch in der Nacht passierten wir den 17 km langen St. Gotthart-Tunnel, die schweizer-italienische Grenze, vorbei an Mailand und weiter in Richtung Genua, wo nun, im ersten Licht des neuen Tages, das Mittelmeer wie eine graue Wand vor uns lag. Dank eines zweiten Fahrers, in der Person unseres Sitzungspräsidenten, konnte die Strecke ohne längere Pausen gefahren werden, so dass wir eine gute Stunde dem Zeitplan voraus waren.

riviera-002

Erste Eindrücke dieser herrlichen Landschaft konnten nun, auf dem letzten Teilstück unserer Reise, gesammelt werden und gegen 9.00 Uhr erreichten wir unser Ziel, das Hotel Mayola in San Bartolomeo al Mare. Die eingesparte Fahrzeit erlaubte es nun, sich ein Bild der näheren Umgebung zu machen. Ein schönes sauberes Hotel, nur durch die Promenade vom hoteleigenen Schwimmbad und vom Strand getrennt, der durch eine vorgelagerte Steinmole vor dem starken Wellengang des Meeres geschützt wird. Dahinter die endlose Weite des, tatsächlich, azurblauen Mittelmeeres, auf dem, im Dunst, die schemenhaften Silhouetten von riesigen Frachtschiffen auszumachen waren. Von der Chefin des Hauses begrüßt, wurden nun die Zimmer bezogen und schon eine halbe Stunde später sah man die ersten Sonnenhungrigen in leichter Bekleidung am Strand und auf der Mole. Die strahlende Sonne und die angenehme Wassertemperatur lockten nicht wenige ins erfrischende Nass, denn bei unserem sprichwörtlichen »warmen Winter« in Deutschland, konnten die neuen Bikini´s und Badeanzüge noch nicht gezeigt werden. Auch einige männliche Wasserratten, zum Teil wohlgerundet, ließen ihre "Bademeister-Qualitäten" sehen, wobei besonders einer es nicht erwarten konnte und per Unterhose und Unterhemd in die Fluten hechtete. Die anschließende "Antrocknung" führte bei den zahlreichen Zuschauern verschiedentlich zu Lachkrämpfen und Erstickungsanfällen. Eine kühle Brise vom Meer zwang am Nachmittag manchen wieder in lange Hose und Pulli und somit zu einem Erkundungsgang, entlang der kilometerlangen Promenade, wo man sich in einem der vielen Cafe´s bei Kaffee und Kuchen, Eis und Vino Rosso ergötzen konnte.

Nach einem üppigen Abendessen, dem noch so manches Glas Vino oder sonstige italienische Getränke folgten, ging es frühzeitig zu Bett, um am nächsten Tag, frisch und munter, an einer Rundfahrt durch die italienisch-französische Blumen-Riviera teilzunehmen. Ein ortsansässiger Reiseleiter, der ein ausgeklügeltes Programm vorbereitet hatte, begleitete uns und ab ging es in Richtung Nizza, vorbei an unzähligen Treibhäusern, in denen alle Arten von Blumen gezüchtet und die zu 65 % nach Deutschland verkauft werden. Auf der sogenannten Uferstraße erreichten wir Monaco, den weltberühmten Freistaat, wo es einen botanischen Garten zu besichtigen gab, der wahrscheinlich einmalig ist. Buchstäblich an einer steilen Felswand wachsen hier unzählige Arten von Kakteen und sonstige südländische Pflanzen, die bei uns nur in Treibhäusern zu sehen sind und da auch nur »en Miniature«.

Der weltberühmte Strand von Nizza war nun das nächste Ziel, wo es auch tatsächlich einige "oben ohne Schönheiten" zu sehen gab. Das es sich dabei um etwas »ältere Semester« handelte, ist wohlauf die späte Jahreszeit zurückzuführen. Die eigentliche Schönheit dieser Stadt liegt jedoch in den wunderschön angelegten Parks mit ihren Springbrunnen, den gepflegten Gärten, sowie den alten Prachtbauten und mondänen Hotels.

Nach dem Mittagessen ging es zurück nach Monaco - Monte Carlo zur Besichtigung des weltberühmten Meeres-Museum von Jaques Coustou, der auch bei uns, durch seine vielen TV-Sendungen bekannt ist. Anschließend ging es nun in die Spielbank von Monte Carlo. Es ist unglaublich wie viele Menschen dort ihr Geld loswerden wollen. Und doch juckt es einem in den Fingern, auch einmal sein Glück an einem dieser Spielgeräte zu versuchen. Sogar der 1. Vorsitzende riskierte zwanzig Francs, musste jedoch seine Gewinnserie unterbrechen, weil der Reiseleiter zum Aufbruch drängte. (Eigentlich schade, die KGR-Kasse wäre bestimmt aus den roten Zahlen gekommen). Nun ging es über die untere Uferstraße zurück in Richtung San Bartolomeo, vorbei am Jachthafen von Monaco.
Was man hier in wenigen Minuten lesen konnte, dauerte jedoch einen ganzen Tag und müde, hungrig und durstig, jedoch um die Befriedigung reicher, etwas von der großen, weiten Welt gesehen zu haben, kehrten wir in unser Hotel zurück.

riviera-001

Der dritte Tag stand nun ganz zur freien Verfügung und viele nutzten die Zeit zum Wasser- oder Sonnenbad. Andere zogen los, um die etwas weitere Umgebung zu erkunden, wobei die Altstadt von Cerva, auf einem Hügel gelegen, mit ihrer Kirche S. Giovanni Battista, besonders zu erwähnen ist. Ein uraltes Gemäuer, das von einer verwirrenden Anzahl von 1 - 2 Meter breiten Gassen durchzogen wird, in die kaum ein Sonnenstrahl dringt. Das unheimliche Gefühl, das einem hier beschleicht wird durch den Anblick der wunderschönen Kirche wieder verwischt, die mit ihren riesigen Mauern alles zu beschützen scheint. Von Lärm und buntem Treiben erfüllt war jedoch der Wochenmarkt von Alassio, den wir am nächsten Tag besuchten. Eine Fülle von südländischem Obst, Gemüse und Blumen wurde zum Verkauf angeboten und manchen von uns reizte es einen Strauß dieser übermannshohen Gladiolen mitzunehmen.

Aber da war ja noch das Transportproblem, denn es erwartete uns eine über zwölfstündige Fahrt in die Heimat, die am nächsten Morgen, Punkt 8.00 Uhr begann. Nach einem kräftigen Frühstück und der Verabschiedung von unserer Hotelchefin ging die Fahrt durch die herrliche Mittelmeerlandschaft, die wir bei der Hinfahrt, in der Dunkelheit nur erahnen konnten. So rollten wir nun Stunde um Stunde durch Norditalien und die Schweiz nach Deutschland, wo gegen 21.00 Uhr der heimatliche Kirchturm in Sicht kam. Das Fazit dieser Reise: Wir waren dem schlechten Wetter in Deutschland entflohen und genossen für ein paar Tage die sonnendurchflutete Luft der italienischen Blumen Riviera und manch einer wird beschlossen haben, irgendwann wieder dorthin zu fahren. Um mit den Worten einer Aktiven zu enden! "s´war ja alles sou schääi"