Die Fasnacht hat jahrzehntelang einen Großteil seiner Freizeit bestimmt: Willi Kupper erhielten am Samstag im Historischen Rathaus Speyer den „Goldenen Löwen mit Brillant“ für 44 Jahre aktive Tätigkeit.
Willi Kupper ist schon seit 1958 Mitglied der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Rülzheim „Die Stecher“ (KGR). Warum er damals in den Verein eingetreten ist, weiß er heute nicht mehr: „Es hat sich halt so ergeben.“Zunächst war nur er „zahlendes Mitglied“, seit 1962 schließlich aktiv – zunächst als Kassenprüfer. Bald wurde Kupper Mitglied im Elferrat – das er bis Mitte der 1990er Jahre blieb.
14 Jahre lang war er zudem „Wirtschaftsminister“ der KGR. Zu diesem Amt gekommen sei er durch Zufall, erzählt Kupper: Als er in sein neues Haus im Siemensring umzog, stand im elterlichen Haus in der Bismarckstraße ein Büroraum leer, in das die KGR einen Teil ihrer Utensilien umlagerte. „Wenn doch ein Großteil der Sachen bei dir gelagert ist, kannst du auch den Job übernehmen“, hieß es damals im KGR-Ausschuss. Kupper war damit einverstanden.
Ähnlich verhielt es sich, als Kupper 1966 11. Rülzheimer Faschingsprinz wurde. „Das könntest doch du machen“ hieß es damals im Ausschuss, der im Nebenzimmer des damaligen „Hotels Viktoria“ zusammensaß. „Also gut, dann mach ich‘s halt“, lautete Kuppers Antwort. Als Prinzessin, die sich die Prinzen damals noch selber suchen mussten, wählte er Ursel Serr aus. In seiner Stammkneipe, dem „Cafe Central“, fragte er die junge Frau und sie sagte zu. Willi Kupper war der erste Rülzheimer Prinz mit einem eigenen Prinzenorden, eine Sitte, die alle weiteren Prinzenpaare bis zur Kampagne 1990 übernahmen.
Kupper, der als Bauunternehmer das einzige KGR Mitglied mit einem Lkw war, wurde auch regelmäßig für Transportdienste herangezogen. Willi Kupper ist seit 1988 Ehrenmitglied der KGR und heute noch hinter den Kulissen „als Mädchen für alles“ im Einsatz. Er tanzte jahrelang im Männerballett mit und war Mitglied im Ehrenrat, einem Gremium, das sich als Schlichter bei vereinsinternen Problemen einsetzte. Die größte Herausforderung, so erinnert sich Kupper, waren die Diskussionen während der Abtrennungsphase der Tanzgarden, die sich dann zum Tanzsportclub Royal zusammenschlossen. Kupper ist auch Mitglied im Musikverein Rülzheim und im Gesangverein Männerchor Rülzheim. 1971 hat der Maurermeister das Baugeschäft seines Vaters übernommen und es 2007 an seinen Sohn Bernd abgegeben.