KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Stimmungsvolle und farbenfrohe Sitzung - Ausführlicher Bericht Teil 2

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Die Büttenredner haben immer einen schwierigen Part bei den Prunksitzungen, einerseits sollen sie unterhaltsam, komisch sein und auf der anderen Seite wollen sie auch eine Aussage machen. Dieser Spagat ist bestimmt nicht immer einfach zu erfüllen.

Einen besonders schwierigen Part hat der politische Redner. Bei den Stechern ist das seit einigen Jahren Thomas Ehses. Als "Rostiger Ritter" hat er eine Darstellungsform gefunden, die voll und ganz authentisch für Rülzheim. Stellt dieser Ritter doch als Kunstwerk im Kreisel Nord zum einen den Patron der Gemeinde, Mauritius dar. Aber zur anderen Seite erinnert er auch an den "Deutschen Orden", der jahrhunderte lang die Geschicke in Rülzheim leitete. Wer könnte besser über Erlebtes aus Rülzheim berichten als diese Figur? Der 2. Vorsitzende der KGR, tut dies nicht ohne Humor. Er greift Themen der Ortspolitik auf, schildert diese kritisch und versieht sie mit einem Witz. Die klassische Form der Rede, in der eine Persiflage auf die normale politische Situation folgt. Nicht immer nur zum Lachen, aber nie ohne Hintersinn. Tusch für unseren Vize.

Ganz anders die Rede von Moritz Pahle und Ricarda Harder. In der bekannten Mainzer Versform entwickeln sie ein jugendliches Streitgespräch, wie es von der Argumentation her, im täglichen Leben vorkommt. Natürlich sind die Beschimpfungen teilweise stark übertrieben, ebenso die Schilderungen. Aber genau durch diese Überziehung wird deutlich um was es den beiden geht. Da wird teilweise mit Vorurteilen und Ressentiments gearbeitet und schon mal knapp an einer Beleidigung vorbei gewütet. Am Ende kommt man doch noch in ein versöhnliches Nichtangriffsabkommen, zumindest während der Fasnacht. Zu beachten ist, dass dies alles im Paarreim stattfindet. Viel Beachtung und Applaus den jugendlichen Akteuren.

Wieder ganz anders aufgebaut ist die Rede von Michael Haag. Zwar verwendet er auch den Mainzer Vortragsstil aber er hält dabei einen Monolog. Seine "Streitgegner" sind imaginär. Michael ist zwar noch ein junger Bursche, hat aber schon in vielen Jahren seine Erfahrungen gesammelt. Er kann seine Bütt fast auswendig und hat so die Möglichkeit mit seinem Utensilien zu arbeiten.

Heuer tritt er als Metzgergeselle an. Ein Beruf, der eigentlich einen körperlich starken Vorträger erwarten lässt - anders bei Michael. Allein seine Wortgewalt ist stark, äußerst stark sogar. Im Reim erklärt er, dass er der 2. beste Metzger sei, durch dieses Eingeständnis seiner Fehlbarkeit, setzt er sich selbst in Frage. Das aber gehört einfach mit dazu, das sich selbst in Frage stellen. Das ist Comedie und Klamauk in einem. Bravo Michael.

Die vierte Rede war eine Witze-Rede. Eva Neumann und Josephine Harder, Mittänzerinnen der Schautanz-Gruppe, nahmen das Motto der Kampagne, Afrika, zum Anlass einen Besuch, nach vielen Jahren, vor Ort stattfinden zu lassen. Natürlich hatten sie mit diesem Nonsens Erfolg, denn die Witze waren einfach zu durchschauen und zwangen die Zuhörer einfach zum Lachen, oder zumindest zum Schmunzeln. In ihrer trockenen Art fanden die beiden ihre Lacher. Tusch und Helau.

Mini und Bambini: Die Kleinsten der KGR haben fast jedes Jahr das Problem, dass sie einen Tanz gestalten sollen, obwohl viele der Mädchen und Jungen noch gar nicht zählen können. So bedarf es schon einiger erzieherischer Kunststücke, bis die Kids wissen, wann sie was machen sollen. Natürlich wollen die Kleinsten auch dem Motto Afrika frönen. So kamen sie als Tiere auf die Bühne. Zu den kindgerechten Melodien zauberten die Trainerinnen Simone Kerner und Hannah Humbert einen Kleinkindertanz, der erstaunlich gut klappte. Die beiden Betreuerinnen Carola Engelhart und Yvonne Degen haben natürlich alle Hände voll zu tun um dieses närrische Klientel immer voll konzentriert tanzen zu lassen. Rakete für die 4 Damen von der Nachwuchsstelle.