KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Die Premieresitzung 2006 - Ausführlicher Bericht Teil 3

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Nicht weit vor Mitternacht zieht das Männerballett seine Fans in den Bann. Diesmal waren die behaarten Männerbeine damit beschäftigt einen orientalischen Flair auf die Bühne zu zaubern. Danach folgte ein heißer Tanz mit „ the heat is on“ und schließlich fand Madonnas neuer Hit „Hold on“ auch seine tänzerische Umsetzung. Das ganze Spektakel war als eine Persiflage auf die bestechlichen Schiedsrichter gedacht, wie im Fall des Herrn Hoyzers. Bestechlichkeit als der personifizierte Tod des Sports. Die flotten Tempi wurden von Vera Dastan und Simon Leingang einstudiert, während Frank Götz die Truppe psychisch und mental betreut.

Richtig derb ging es in dem Streitgespräch „Zwei Nachbarinnen“ zu. Das Neubaugebiet Mühlsendel wurde als Tatort erwählt, auf dem zwei sich so richtig mal kennen lernten. Witz an Witz, viel Gebabbelt und viel Gesappelt, so verabschiedeten sich die beiden und hatten es damit auf den Punkt getroffen. Die humorvollen Protagonistinnen besprachen aber auch rein alles, die Alltagsprobleme mit viel Witz dargestellt und das beim Aufeinandertreffen zweier so unterschiedlichen Damen. Hier die Ortsansässige mit derbem aber doch liebevollem Dialekt, dort die distanzierte, hochdeutsche Zugereiste, die glaubte alles besser wissen zu müssen. Hervorragend besetzt mit der smart agierenden Yvonne Tüllmann. Ihr Gegenpart war die 2. Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft, Ursula Wolff. Eine Frau, die ob ihrer Leistungen für die Narren, verdienter Maßen, zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Eine Prunksitzung ohne diese herzhafte Darstellerin wäre kaum zu ertragen.

Die schwerste Rolle, weil schon nach Mitternacht, hatte das Büttenass Jochen Geeck. In diesem Jahr agierte er als Winzer mit lokalem Erzeugnis, den „Stecher 06“ . Dieser Branntwein, der aus 7 mal 11 % Alkohol besteht, war sein Verkaufsprodukt, das er leidenschaftlich anpries. In seinem Verkaufsgespräch ging es ihm zwar weniger um die reine Form des Verkaufs, sondern vielmehr um die närrische Methodik. Mit musikalischen Einlagen auf einem von ihm kreierten Klohorn, sowie auf einem aus Abflussrohr bestehenden Saxophon begeisterte er die Zuhörer. Mit einem Glockenspiel aus Flaschen spielte er die Zirkus Renz-Melodie, zum Erstaunen der Gäste. Jochen Geeck war als musikalischer Leiter der Stecher-Krabben und der Nummer „Michel un de Bourschemäschder“ insgesamt 4 mal auf der Narrenbühne. Er krönte seine Aktivität mit der überaus komischen Schlussnummer. Witz perfekt vorgetragen, Charme, der nicht nur den Damen imponiert sowie mitreißender Gesang sind die Eckpfeiler seines Bühnenerfolgs. Mit Jochen stand ein ganz Großer auf der Rülzheimer Narrenbühne.

Getanzte Weltmeisterschaft, so könnte man das Ende der Sitzung bezeichnen. Den Damen und Herren der Stechergarde war es vorbehalten, die Schlussnummer zu gestalten. Ein Ausdruckstanz zu „Conquest of paradies“ war der Anfang. Mit einem getanztem, imaginären Endspiel zwischen Deutschland und Brasilien ging es weiter. Dass die Siegesfeier dann die heimische Mannschaft gestaltete, darf dem patriotischen Enthusiasmus, der auch bei Narren vorkommt, zugeschrieben werden. Nicht nur wegen des positiven Ausgang des Endspiels eine absolut überzeugende Darbietung. Schöne Kostüme, geschneidert von Karola Trapp, und eine von Sina Pech trainierte Truppe, ergaben eine begeisterungsfähige Performance. Betreut wird die Truppe auch wieder von Sonja Stein und Ulrike Sittinger.

Zum Finale bat man noch einmal alle Akteure auf die Bühne. Gewohnt gekonnt die Roten Husaren, SiPrä Harder dankte den über 200 Mitwirkenden, aber vor allen Dingen dem charmanten Prinzenpaar, Elke und Günter, die eine wahnsinnig positive Ausstrahlung hatten und damit die Elferräte förmlich mitriss zur Begeisterung.