KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

4-Tagesfahrt an den Chiemsee

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vom 30.5. bis 2.6.2002

Unser Ziel:
In diesem Jahr führt uns die Mehrtagesfahrt in eine der reizvollsten oberbayerischen Urlaubslandschaften des Voralpenlandes, zwischen München und Salzburg, liegt der Chiemsees oder auch “Bayrisches Meer” genannt. Der Chiemsee liegt dabei rund eine Autostunde von München entfernt.

Die vielfältige Gestalt des Chiemsees  verdanken wir den letzten Eiszeiten vor 20.000 bis 10.000 Jahren. Sie haben im Wechsel des Entstehens und wieder Vergehens das Land geformt. Überbleibsel der aus dem Gebirge ins Vorland sich ergießenden Gletscher sind die Becken des Chiemsees und der vielen zauberhaften Seen.

Unser genaues Ziel liegt fünf Kilometer südlich des Chiemsees am Fuße der Kampenwand. Dort  liegt eine der traditionsreichsten "Sommerfrischen" des  Chiemgaus, der Luftkurort Aschau i. Chiemgau (615 bis 1808m) mit seinem schneesicheren Erholungsort, dem  "Bergdorf" Sachrang (735 m). Zauberhafte Landschaft  verbunden mit gewachsener Kultur im romantischen Tal  der Prien, die beiden Barocktürme der Pfarrkirche, das  mächtige Schloss Hohenaschau auf dem Felshügel (12.  Jhdt.) und die eindrucksvolle dreizackige, 1669m hohe  Kampenwand die mit der Vierer-Gondelbahn für jedermann  zugänglich ist, beherrschen das "Voralpen-Ambiente" dieses alten Kulturfleckens. Aschaus Kultur wurzelt in der  700jährigen Geschichte der Herrschaft Hohenaschau, die das "Gesicht" des westlichen Chiemgaus mitgestaltete und deren Herren weit über die eigene hohe Gerichtsbarkeit hinaus am Münchener Herzoghof die große Politik  bestimmten.

Unser Hotel:
Logo HotelUnd wie es sich für uns gebührt steigen wir dann auch standesgemäß im malerisch gelegene Burghotel Aschau ab. Das Hotel bietet unter anderem ein Restaurant mit Wintergarten, gemütliche Stüberl, überdachte Terrasse und einen gepflegten Biergarten mit Kinderspielplatz. Das Hotel hat eine zentrale Lage: Wanderwege ab Hotel, 2 km bis zur Ortsmitte und 100 m zur Talstation der Kampenwandbahn. Außerdem gibt es im Hotel: Sauna, Solarium, Tischtennis , Fitness und Whirlpool. Die gemütlich eingerichtete Komfort-Zimmer bieten DU/WC, TV, und Telefon.

Das Programm:

1. Tag  (Donnerstag)
Zu unserer Fahrt starten wir schon früh um 6 Uhr an der Narrenburg, damit wir gleich den ersten Tag ausgiebig genießen können. Die Ankunft ist nach einer ausführlichen Frühstückspause, bei der die KGR  wieder für das leibliche Wohl sorgt, gegen Mittag geplant. Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung und kann zum Beispiel zu einem Spaziergang genutzt werden.

2. Tag  (Freitag)
An diesem Tag wollen wir  zum Chiemsee mit dem Märchenschloss von König Ludwig II. fahren. Unsere Fahrt geht nach Prien. Von dort aus unternehmen wir eine Bootsfahrt zur Herreninsel, sie ist die größte der drei Inseln im Chiemsee und wurde weltberühmt durch den Schlossbau des "Märchenkönigs" Ludwig II. von Bayern. Die etwa 240 ha große Insel mit dem Königsschloss, den Parkanlagen und den Wasserspielen wird uns einen längeren Zeitraum in  Anspruch nehmen.

Die Herreninsel wurde 1873 von König Ludwig II. gekauft um darauf sein "Neues Versailles" entstehen zu lassen. Im Jahr 1878 begannen die Bauarbeiten unter der Leitung der Architekten Georg Dollmann bzw. später Julius von Hofmann.  Nach sieben Jahren Bauzeit mussten alle Arbeiten wegen Geldmangel eingestellt werden. Nach dem Tod des Königs wurde endgültig nicht mehr weitergebaut und das Königsschloss für die Öffentlichkeit freigegeben.

Das Schloss liegt ca. 15-20 Gehminuten vom Landungssteges entfernt. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit mit der Kutsche zum Schloss zu fahren. Die Insel bietet unter anderem eine  Führung im Königsschloss (ca. 30 - 35 Min.)  Die 20 fertiggestellten Prunkräume können bis heute besichtigt werden. Die übrigen Räume befinden sich jedoch nach wie vor im Rohbauzustand und können mit Ausnahme des Rohbautreppenhauses nicht besichtigt werden. Mit der Schlossführung werden wir über das Prachtreppenhaus die im I.OG gelegenen Prunkräume erreichen. Nach zwei Vorzimmern und dem Paradeschlafzimmer folgt der Beratungssaal und als Abschluss der offiziellen Räume, die Spiegelgalerie  mit dem seitlichen Kriegs- und Friedensaal und der Gesamtlänge von 98 m

Desweiteren bestehen folgende Möglichkeiten, den Besuch des Ludwig II. Museums,  oder den Besuch des Museums im Augustiner Chorherrenstift. Außerdem gibt es eine Cafeteria und das Schlosshotel. Und rund um die Insel führt ein ca. 7 km langer Wanderweg. Dieser bringt uns größtenteils durch den Mischwald zu interessanten Eckpunkten der Insel.

Nach der Rückfahrt von der Insel und unserem gemeinsamen Abendessen im Hotel besteht an diesem Abend die Möglichkeit zu einem Kegelabend in Bernau, dort haben wir im Hotel "Chiemsee" zwei Kegelbahnen reserviert. Sportschuhe nicht vergessen, damit unseren inoffiziellen KGR-Meisterschaften nichts im Wege steht.

3. Tag  (Samstag)
Für diesen Tag wollen wir nachdem wir uns am Frühstückbuffet gestärkt haben, zur Kampenwand aufmachen. Mit der Seilbahn geht es auf die 1669m hohe Kampenwand. Dort Unternehmen wir eine Wanderung zur Steinling Alm. Brotzeit und Einkehr sind auf den Almen möglich.

Am Abend bietet unser Hotel dann "Die Nacht der Fackeln". Wir sitzen umrundet von Fackeln im Biergarten und es gibt ein Buffet mit Grillspezialitäten.

4. Tag  (Sonntag)
An diesem Tag müssen wir leider schon wieder unsere Rückreise antreten. Doch auch die Rückfahrt bietet noch ein Highlight mit dem Besuch von Kloster Andechs, das nicht zuletzt durch sein Bier weltbekannt ist.
Kloster Andechs liegt von weither sichtbar auf dem Heiligen Berg über dem Ostufer des Ammersees inmitten des Fünf-Seen-Landes und ist seit über einem halben Jahrtausend ein beliebtes Ziel für Pilger.  Als Ort der Begegnung und Orientierung ist Kloster Andechs mit Brauerei, Bräustüberl, Klostergasthof und nicht zuletzt wegen seines reichhaltigen kulturellen Angebotes beliebt.
Trotz der im Jahre 2000 begonnenen Renovierungsarbeiten, die sich ab 2001 auch auf den Innenbereich der Kirche erstrecken, gibt es die Möglichkeit sich bei einer "Führung auf dem Heiligen Berg" über die Geschichte des Klosters und der Kirche und über die Kunstschätze zu  informieren. 

Leistungen:
Die Fahrt mit einem modernen Reisebus der Fa. Fichtenkam Reisen, 3 Übernachtungen, Frühstücksbuffet und Halbpension im Burghotel Aschau, sowie die Bootsfahrt zur Herreninsel.


 

Der alljährliche vier Tagesausflug führte die Karnevalsgesellschaft in diesem Jahr an den Chiemsee. Die reizvolle Urlaubslandschaft in Oberbayern entpuppte sich als attraktives Ziel für die Narren, denn der Bus war proppenvoll besetzt. Das Bayrische Meer wurde an Fronleichnam angesteuert und der Himmel lachte dazu, denn das Wetter war traumhaft. Bayrisch blauer Himmel schon in der Heimat bei der Abfahrt. Die Reiseroute war zwar sehr belebt, aber unsere Anfahrt war fast ohne Staus. Bei einem prächtigen Frühstück, von Wirtschaftsminister Helmut organisiert, tankten alle noch mal Kraft, bis es hieß: Die Kampenwand ist in Sicht!
Natürlich wollten viele hyperaktive Narren unmittelbar nach dem Check in das Voralpen Ambiente von oben bestaunen, aber die Vernunft siegte, der Biergarten des Hotels war von unvergleichlicher Anziehungskraft. Trotzdem setzte sich der Pioniergeist durch und die Erlebens lustigen Reisenden sondierten das Terrain.
Die interlektuelle Abteilung der KGR widmete ihre Aufmerksamkeit dem mächtigen Schloss von Hohenaschau. 700 Jahre Herrschafts Geschichte zeigte den Kulturforschern verschlossene Pforten. Es war nicht zu erkunden, wie von dieser provinziellen Residenz die Gerichtsbarkeit in München, am Herzoghof so nachhaltig mitbestimmt wurde. Die bodenständige Abteilung der Narren widmete ihre Aufmerksamkeit weit profaneren Fragen: Wo kann man sich wie versorgen, in dem Nest? Und siehe da, es ergaben sich differenzierte Möglichkeiten. Und wieder einmal wurde der Grundsatz als Ziel klar:
Berge von unten - Kirchen von außen - Kneipen von innen. Doch bei diesem herrlichen Wetter wurde die Rechnung ohne den bayowarischen Wirt gemacht, der bot nämlich im Freien, im Biergarten alles feil also "von außen".

Der nächste Tag galt ganz dem Bildungsprogramm, Herrenchiemsee hieß das Ziel. Auf dieser Insel hat der sagenumwobene Ludwig der II ein Schloß hinterlassen, das dem in Versaille nachempfunden wurde. Die königliche Domäne wurde zu Bus, zu Boot mit der Kutsche und schließlich zu Fuß erreicht. Die Prunkräume zu sehen entschädigte für die Mühen. Aber auch hier schien der bewirtschaftete Garten dem Schloß den Rang abzulaufen. Und wieder bewahrheitete sich: Kultur kann sich nur mit versorgtem Magen entfalten. Der Abend war dem Hochleistungssport gewidmet, Kegeln war angesagt. Zwei Mannschaften wurden gebildet, die sich den ganzen Abend über spannende Kämpfe lieferten. Da ein Kartenspiel zur Mannschaftseinteilung gebraucht wurde,kämpften stetig die Roten gegen die Schwarzen. Und wie es das Schicksal so will, war die eine Mannschaft zwar eindeutig besser, jedoch konnte sie fast nie gewinnen. Wer war jetzt wirklich besser? Tatsache war, Josef Wolff wurde Kegelkönig, Ursula Heiter avancierte von der Exprinzessin zur "First Lady of Bowl" und Manfred Wolff wurde erfolgreichster Nachwuchskegler.

Der nächste Tag hatte nicht nur die Fußball WM als Highlight zu bieten sondern zuerst galt es die Kampenwand mit 1669 Metern zu überwinden. Natürlich ging eine Riesengruppe zu Fuß hoch und nur ein geringer Teil benutzte die Seilbahn. Bei diesem schönen Ausblick am Gipfelkreuz bereute niemand den mühevollen Weg genommen zu haben.
Am Gipfelkreuz Der Weg bergab hatte so seine Tücken, so dass sogar durchtrainierte Wanderer Probleme mit den Muskeln hatten. Der Abend war wieder ganz dem Kulturellen treiben der Einheimischen gewidmet. Wobei wieder zwei Gruppen nach belieben sich ein Programm suchten. Während die einen dem alpenländischen Gaudi frönten, besuchte eine Alternativgruppe ein Spezialprogramm mit Rock-Folk Blues Specials von Indianern aus Wisconcin vorgetragen. Mitch Walking Elch begeisterte die einen, Schuh plattler und Peitschenknaller die anderen.
Morgens zur Heimfahrt war wieder alles vereint. Die Kirche und das Kloster von Andechs waren das letzte gemeinsame Ziel des Ausflugs. Kaum jemand fand Interesse an den Haxen Weißwürsten und Bratendüften. Vielmehr wurde der Baustil und die Andacht der barocken Kirche geschätzt. Die einzige Verspätung der ganzen Reise hatten dann auch übereifrige Pilger, die bestimmt einen Rosenkranz zuviel beteten und dadurch den Abfahrtstermin vergeistigt vergaßen. Alles in allem war die Fahrt an den Chiemsee ein besonderes Erlebnis, nicht weil alles ganz besonders war, vielmehr war alles ganz normal, und dies war die Besondernheit. Dank an all die, die mit halfen diesen Ausflug zu dem werden zu lassen was er war: Einfach toll.