KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Saison 1992

Unter dem Motto „Seefahrt“ führt das Prinzenpaar des Vorjahres die KGR durch die Saison. Der Versuch, einen Lumpenball am Wochenende vor dem „Schmutzigen“ zu etablieren, scheiterte. Die Stechergarde gewinnt in der Essener Gruga Halle zum zweiten Mal den Deutschen Meistertitel. Tanzmariechen Simone Ortega ertanzt sich ebenfalls ihren zweiten Meistertitel. Die Gardemädchen verlassen in diesem Jahr die KGR, um den Tanzsportclub „Royal“ zu gründen. Im Oktober gibt es deshalb eine außerordentliche Mitgliederversammlung im Pfarrzentrum mit 146 Teilnehmern.

Die vier Rülzheimer Fasnachter Helmut Niebergall, Rainer Kupper, Edith Dreyer und. Toni Wolff wurden mit der höchsten Auszeichnung der Badisch-Pfälzischen Karnevalsvereine dem "Goldenen Löwen", geehrt. Die Ehrung war der Lohn für ein mindestens 22jähriges ununterbrochenes Engagement im Dienste fasnachtlichen Brauchtums.

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Nach sieben souveränen Turniersiegen der laufenden Saison war Simone Ortega in Bonn als Favoritin gesetzt. Dennoch sorgte das Rülzheimer Tanzmariechen bei diesem Wettbewerb für eine Sensation.

Einer der Preisrichter erkannte ihr 100 Punkte zu, somit gab er ihr in allen zu bewerteten Bereichen (Exaktheit, Schwierigkeitsgrad, Ausstrahlung, Schrittkombination und Choreographie) die höchstmögliche Punktzahl ohne Abzug. So etwas hatte es bisher in der Jugenddisziplin nicht gegeben. Selbst dem Turniersprecher verschlug es für einen Moment die Sprache und als er die Wertung ankündigte, gab es tosenden Beifall für das Rülzheimer Tanzmariechen auf der Bühne.
Überglücklich fiel sie ihrer Trainerin Nicole Wolff in die Arme.

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Bei den Pfalzmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Bellheim konnten die Garden und Tanzmariechen der KG. Rot-Weiß „Die Stecher“ Rülzheim mit glänzenden Platzierungen voll und ganz überzeugen. In der vollbesetzten Bellheimer Spiegelberghalle, wobei eine große Rülzheimer Fangemeinde für die notwendige Unterstützung ihrer Aktiven sorgte, gelang, der Stechergarde ein lupenreiner Hattrick. Zum 3. Mal in Folge sicherte sie sich souverän die Pfalzmeisterschaft.
Von ihrer Trainerin Karin Franck Löhle optimal vorbereitet konnte auch die starke Vorstellung der Landauer Garde mit der Startnummer eins sowie der stärkste Widersacher, die Garde aus Kaiserslautern, die zwischenzeitlich die Führung übernahm, die Rülzheimer nicht schockieren. Als letzter Teilnehmer an den Start gehend, rollte sie von hinten das Feld auf und ertanzten sich mit einer perfekten Darbietung und begeisternd von den Rülzheimer Fans gefeiert den ersten Platz.

Ein Europameister, zwei Vize-Europameister, zwei Deutsche Meister, ein Deutscher Vizemeister, fünf Rheinland-Pfalz-Meister und zwölf Pfalzmeister wurden von Bürgermeister Karl Schwindhammer im Sitzungssaal des Rathauses für ihre hervorra¬genden sportlichen Leistungen geehrt.
Der Ortschef lobte dabei das Engagement der einzelnen Sportler, aber auch die hervorragende Unterstützung seitens der Trainer und Betreuer. Die Gemeinde könne zwar die Voraussetzungen dafür schaffen, daß Sport betrieben werden könne - gerade auf diesem Gebiet habe sein Vorgänger Helmut Braun viel geleistet -, die eigentlichen Leistungen könne der einzelne nur durch besonderes Engagement erreichen. Das Erreichen eines sportlichen Ziels, so Schwindhammer weiter, trage wesentlich mit dazu bei, die Freizeit sinnvoll zu gestalten und schütze vor Drogenproblemen. Im Einzelnen ehrte der Bürgermeister folgende Rülzheimer Bürger mit Sachpreisen:
Karnevalistischer Gardetanz: Tanzmariechen Simone Ortega -Europameister, Deutscher Meister; Tanzmariechen Sandra Gundal - Vize-Europameister, Deutscher Vizemeister, Pfalzmeister; Stechergarde - Vize-Europameister, Deutscher Meister, Pfalzmeister.

Die wellen der Begeisterung schlugen hoch, als das Traumschiff „Klingbach“ der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiss „Die Stecher“ Rülzheim, anlsslich der Premierensitzung 1992 in See stach.
Sitzungspräsident Kurt Kupper, der seit zwei Jahren dieser Sitzung entgegen fieberte, hütet zur Zeit das Krankenbett, und seinen Part in der Rülzheimer Fasnacht übernahm der erste Vorsitzende Edi Harder. Mit dem glanzvollen Einmarsch des Elferrats, dem Prinzenpaar und seinem Gefolge wurden die Anker gelichtet. Wie es für einen Kapitän gehört, hatte Prinz Henric I. und seine Lieblichkeit Prinzessin Beate I., seinen Seemannschor dabei und brachte das Publikum in Stimmung. Der Matrosen-Schautanz der Jugendgarde der KGR, die von Nicole und Ursula Wolff betreut werden, entzückte das närrische Volk und als erster Büttenredner bestieg Gerd Bauer die Bütt. Unter den - Motto „Eine Seefahrt – da kann man etwas erzählen“.

Nach der letzten ausgefallenen Kampagne wollten alle das nachholen was uns im letzten Jahr nicht vergönnt war. Wie bei uns stets Sitte war, hat das „Traumschiff' mit dem Prinzenpaar, Prinzessin Beate I und Prinz Henric I. und ihr Gefolge, auch bei uns Anker ausgeworfen und sind trotz vollem Terminkalender nicht an uns vorbeigeschwommen. Erst als das Prinzenpaar das farbenfrohe von den Besuchern liebevoll zusammengestellte Kalte Büffet eröffnete und sich gestärkt hatten, legten sie wieder ab, um nicht mit ihren Terminen in eine Sturmflut zu geraten.

Den krönenden Höhepunkt der Faschingsparty in der Hauptschule am Freitag, dem 28.2.1992, bildete der Besuch des Prinzenpaares, das sich nach den Worten des Prinzen Henric I. zum Ziele gesetzt hatte, die Hauptschule in eine närrische Hochburg zu verwandeln. Zuvor jedoch hieß der Rektor der Hauptschule, Karl Geeck, Prinzessin Beate I. und ihren Prinzgemahl herzlich willkommen und bezeichnete diesen Antrittsbesuch als eine Sternstunde für die Hauptschule.