KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Krönungsball 1989

Die Rülzheimer Narren haben mit ihrem Krönungsball den Reigen ihrer repräsentativen Veranstaltung In der Kampagne 1989 eröffnet. Das voll besetzte Freizeithaus war gespannt, was die Verantwortlichen der KGR sich dieses Jahr ausgedacht hatten, um den hohen Erwartungen, die in sie gesetzt werden, zu entsprechen. Doch zunächst galt es das hochverdiente Jubiläumsprinzenpaar Burkhardt den I. Max und Prinzessin Hiltrud die I. zu verabschieden, die nochmals ihren feierlichen Einzug zelebrierten. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Edi Harder übernahm Prinz Burkhardt das Wort. Er brachte zum Ausdruck, daß er und seine Prinzessin gerne Jubiläumsprinzenpaar waren. Burkhardt I bedankte sich insbesondere beim Publikum, daß sie beide bei allen Veranstaltungen so großartig aufgenommen worden sind. Das Tanzpärchen Simone und Timo Ortega begeisterte das Publikum mit seiner Tanzeinlage zu Ehren der sich verabschiedenden Tollitäten.

Vorsitzender Harder sprach den scheidenden Herrschern seine hohe Anerkennung für die großen Leistungen während der Kampagne aus. Er konnte feststellen, daß Prinz Burkhardt und Prinzessin Hiltrud ein echtes Jubiläumsprinzenpaar in des Wortes höchster Bedeutung waren. Als Dank gab's den neuen Orden, den traditionellen KGR-Spruch und Blumen für die Prinzessin. Das der Ideenreichtum der Rülzheimer Narren unerschöpflich zu sein scheint, hat sich schon oft erwiesen. Dieses Mal gab es zunächst schon deshalb eine faustdicke Überraschung als der „Hitchcock“ der KGR, Sitzungspräsident Kurt Kupper (so Harder) mit seinen spannenden Rate-Versen behauptete, die Elferräte suchten ein Prinzenpaar in dem fernen „Dallas“. So kam dann auch zur großen Erheiterung des Publikums „Little Jo“ und der „dicke Hoss“ von der Ponte-Rosa-Ranch auf einem Holzpferd in den Saal geritten und überbrachten Programmchef Kupper eine Nachricht. Dieser war zu entnehmen, daß man dort ein Rancherpaar entdeckt hatte, das ausgewandert war und nun als „Rancher-Prinzenpaar“ in seinen Heimatort zurückkehre. Diese „Dallas-Suche“ war für die KGR notwendig geworden, nachdem sie dieses Jahr die Rülzheimer „Ranch“ als Vereinsheim übernommen hatten und sich nun als echte Rancher fühlten.
Nachdem Kupper das Publikum durch seinen Rate-Krimi langsam, aber sicher auf die „Auswanderer“ hingeführt hatte war die Sensation perfekt. In einer Rancher-Kutsche zogen die Elferräte in neuer und imponierende Western-Kleidung die künftigen Herrscher aus dem fernen Dallas in den Saal. Im repräsentativen Sonntags-Staat der Jahrhundertwende präsentierte sich das neue Prinzenpaar dem begeisterten Publikum und der Presse. Bei dieser faustdicken Überraschung war es schon nicht mehr verwunderlich, daß dies unter den Klängen der weltbekannten und zu diesem Anlaß geradezu prädestinierten „Dallas-Melodie“ aus der bekannten Fernseh-Serie geschah.
Kupper stellte die beiden Auserkorenen zunächst unter ihrem bürgerlichen Namen Yvonne und Klaus Tüllmann vor. Nach der feierlichen Inthronisation wurden die „Adelsnamen“ und der Stammbaum bekanntgegeben.
Die neuen Herrscher gehen als 34. Prinzenpaar in die Geschichte der KGR unter folgendem Namen ein.:
Prinzessin Ivonne I, Gräfin von Tüllmannsburg, Freifrau von Mineralien und Soda, Edle Wasserjungfrau aus dem Geschlecht der Aisenpreiser, Sproß des berühmten Heldentenors und der begnadeten Coloratur-Sopranistin am bürgerlichen Männer- und erhabenen Damenchor, dortselbst Lieblings-Solistin und reizender Augapfel des Burg-Chormeisters von und zu Harderstein. Prinz Klaus I., Graf von Tüllmannsburg, Edler Sandhas aus der Landeshauptstadt Germersbach, dortselbst Leibkutscher am Herrscherhaus der Zement und Backstein-Barone, eingebürgert und in den Prinzenstand erhoben durch die Verehelichung mit hochdero ihn begleitenden lieblichen Prinzessin aus Rathleichesheim, früher auch Rülzheim genannt. Künstler der balltretenden Zunft. Leichter Athlet bei den königlichen Dauerläufern. Kammer-Bass am Burgchor des königlichen Chormeisters.
Zum erstenmal in der 34jährigen Geschichte des Vereins, wurde mit den beiden ein Prinzenpaar präsentiert, das den Mut hatte, in einem Kostüm aufzutreten, das dem Motto der Kampagne angepaßt war. Das Publikum, das sich schnell von seiner Überraschung erholt hatte, überschüttet dann auch die beiden sichtbar Glücklichen mit viel Beifall und Zustimmung.
Nach der Gratulation der „Königsmacher“ Kupper und Harder wurde der Stellvertreter des Bürgermeisters, Beigeordneter Bahlinger vom Sitzungspräsidenten aufgefordert, endlich die ach so geliebte Macht und den Rathausschlüssel herauszurücken. Dieser erkannte auch mit launigen Worten, daß er sich wohl oder übel von so viel Charme geschlagen gebe und der speziellen Deutsch/Amerikanischen Freundschaft nicht mehr im Wege stehen wolle. Durch die Übergabe des Rathausschlüssels war nun endgültig die Macht an die neuen Herrscher übergegangen. In der anschließenden Proklamation des Prinzenpaares wurde deutlich, daß keine 11 närrischen Paragrafen das Machtkonzept waren. Paragraf 1 - 10 wurde als gestrichen erklärt. In § 11 wurden Geschenke angekündigt, die unter den Besuchern 11 Gäste beglücken sollten. Als begeisterte Chorsängerin ordnete die Prinzessin an, daß Volkslieder und Faschings-Schlager bei ihren Auftritten erklingen sollten, um für den Gesang im Allgemeinen und den Chorgesang im Besonderen zu werben.