KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Die Karnevalisten das Aushängeschild im Rülzheimer Vereinsleben

Von Jahr zu Jahr werden die Veranstaltungen der Rülzheimer Karnevalisten mehr und mehr von fremden Besuchern unterwandert. Dieses Unterwandern hat in der Dampfnudel einen angenehmen Klang, im Gegensatz zum sonstigen Gebrauch dieses Wortes Interessant ist es die Besucher zu beobachten, die erstmals den Innenraum des Freizeithauses betreten. Diese staunenden "Aahh" und "Ooohhh" galten in diesem Jahr ganz besonders der großartigen Dekoration und den Lichteffekten mit denen die "Dampfnudel" in einen wahren Narren und Musentempel verwandelt wurde.

Die Darbietungen standen in keiner Weise hinter der glitzernden und schillernden Fassade zurück in der herrlichen Rund sich die Büttenreden Tanze, Gesangs- und Show Darbietungen in einem gelungenen Gemisch präsentierten. In dieser Saison ging es besonders Schlag auf Schlag, weil die Kürze der Kampagne keine andere Terminierung gestattete. Der Krönungsball, die beiden Prunksitzungen, der Altentag der Verbandsgemeinde und die Vorderpfälzer Fasenacht, waren fünf Großveranstaltungen, die innerhalb von 15 Tagen durchgezogen werden, mußten. Und jede dieser Veranstaltungen kann mit gutem Recht als Volltreffer bezeichnet werden, ganz gleich ob man diesen Begriff auf die Besucherzahl oder auf die Qualität der Darbietungen anwenden will.
Über den Krönungsball wurde bereits berichtet und kann nur wiederholt werden daß die gesamte Bevölkerung und ganz besonders die Besuchet der Prunksitzungen das Prinzenpaar als eine gelungene Auswahl betrachten. Die Tollitäten werden noch viel Gelegenheit haben, bei den Veranstaltungen innerhalb und außerhalb Rülzheims ihre närrischen Untertanen zu erfreuen.
Zu den Prunksitzungen ist folgendes zu sagen: Die phantastische Dekoration und die herrlichen Lichteffekte waren schon im Voraus Garanten einer bisher noch nie erlebten Hochstimmung in der ersten Hälfte der ersten Prunksitzung, In Rülzheim wird der Lokalkolorit nicht allzu sehr in den Vordergrund der Büttenreden gestellt, so daß auch die überwiegend auswärtigen Besucher dieser ersten Sitzung die Vorträge gut verstehen konnten, was die tobenden Beifallskundgebungen bewiesen.
Zwischen dem ältesten und dem jüngsten Büttenredner ist nur ein kleiner Altersunterschied von etwas mehr als 60 Jahren. Alois Johann mit seinen "Rülzheimer G'schichten" und die kleine Simone Laas mit ihrem Vortrag zum "Jahr des Kindes" waren die Maßstäbe, in denen das ganze übrige Programm gemessen wurde, und keine der folgenden Nummern fiel unter das Maß. Ganz groß spielte die Kapelle der Freiw. Feuerwehr auf Die roten Husaren unter ihrem Stabführer Norbert Leingang verstanden es die Stimmung anzuheizen und auf dem Siedepunkt zu halten. Vier Männer aus Singen bei Durmersheim/Baden zauberten mit ihrem Männerstrip eine absolut varietereife Nummer auf die Bühne und erzielten auch den gebührenden Beifall.
Mit ihrem Vortrag "Ein vollmechanisierter Haushalt" offerierte Maria Seelinger die Vor- und Nach teile der automatischen Einrichtungen in Haushalt und Küche, wenn die Frau nichts mehr zu arbeiten und nur noch das Knöppel hineinzudrücken braucht. Der Auftritt der kleinen Garde mit ihrem Schautanz als Clowns, war eine echte Augenweide. Aus herrlicher Kleidung, tännzerischem Können und einer Fülle von Lichteffekten hat Karin Franck hier ein wahres Zaubergebilde auf die Bühne gebracht.
Die Gesangsgruppe hat dieses Jahr die Freizeit auf den Narrenschild gehoben. Texter und Boss dieser gemischten Gruppe ist Vorstand Karl Heinz Pfeifer, der auch als Solist sein Können unter Beweis stellte.
Alle Mitglieder dieser Gruppe gaben ihr Bestes, wobei das Ehepaar Alfons und Zita Wetzel besondere Erwähnung verdienen In der zweiten Hälfte war es die große Garde, die mit ihrem Können das verwöhnte Publikum begeistere Beim Gardetanz war es das exakte, straffe Auftreten, wählend beim Schautanz die Musik das tänzerische Können, die Schönheit der Kleidung und die mädchenhafte Eleganz der Bewegungen brillierte. Viel Lob und ein Geschenk an ihre Lehrerin Karin Franck waren die berechtige Gegengabe für die Arbeit und Mühe der Tanzlehrerin während des ganzen Jahres.
Als Schrebergärtner erntete Werner Nuber mit seinem derben Thema viel Applaus, während das Publikum zu zwerchfellerschüttern den Lachstürmen hingerissen wurde, denn ein Mann der Eier legt, ist halt doch keine alltägliche Erscheinung. Die Bänkelsänger Karl Heinz Pfeifer und Norbert Kerner beleuchteten auch in diesem Jahr wieder die verschiedensten Vorkommnisse in und um Rülzheim, wobei die die herrlichen Bilder, als Vorlagen für die Moritaten besondere Erwähnung verdienen. Auch das gesangliche Können der beiden wurde mit viel Beifall bedacht
Zwischendurch sorgte die Musikkapelle immer wieder für eine Auflockerung der an sich schon hoch gehenden Stimmungswogen und dadurch hatten es die beiden Zechkumpanen Steiner/Greiner nicht so schwer das Publikum von der Wahrheit ihrer nicht ganz hasenreinen Erlebnisse zu überzeugen.
Als Nervenarzt in hatte es Inge Gutzler nicht leicht die schon etwas durch Alkohol narkotisierten Besucher wieder aufzumuntern und für ihre neurologischen Experimente zu begeistern Mit ihrem Ausspruch Gott er halte uns die Doofen, dürfte sie in eine echte Bedarfslücke vorgestoßen sein.
Als ein "Blödel" gelang es Gottfried Doll auch die Halbtoten wieder ins volle Narrenleben zurückzurufen. Sein Vortrag war kurz und zündend, seine Pointen gut gesetzt.
Das verrückteste aller Narreteien war das Männerballett. Unter der hervorragenden Choreographie von Karin Franck zeigten diese Männer trotz teilweiser beachtlicher Körperfülle, eine tänzerische Darstellung, die zu einem jubelnden Applaus herausforderte. Um eine Wiederholung als Zugabe kamen diese Männer nicht herum. Das anschließende Finale mit Konfetti und Luftballons war ein einziger Schrei der Begeisterung.