KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Prächtige Umzüge in Rülzheim und Jockgrim

Prächtige Faschingsumzüge, die in mühevoller Kleinarbeit mit viel Sinn für Humor vorbereitet waren, bewegten sich gestern mittag durch Rülzheim und Jockgrim. Sie wurden vom närrischen Volk, das dicht gedrängt an den Straßen stand, lebhaft begrüßt. Die Narren in beiden Orten waren um Einfälle nicht verlegen. Der geplante Faschingsumzug in Schaidt fiel dem Schneematsch zum Opfer.

24 Wagen umfaßte der Umzug der Rülzheimer Karnevalsgesellschaft „Rot-Weiß". Er wurde angeführt vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr und vom Narrenexpreß beschlossen. Die Rülzheimer nahmen sowohl die hohe Politik als auch das lokale Geschehen ins närrische Visier. Kapellen und Spielmannszüge sorgten für ausgelassene Stimmung. Pfundweise flogen die Bonbons unter die Menge. Die Rülzheimer Vereine und Verbände trugen wesentlich zum Gelingen des groß angelegten Umzugs bei, der die Zuschauer immer wieder zum Schmunzeln und zur Heiterkeit hinriß. Einige der Parolen, mit denen die hohe Politik aufs Korn genommen wurde: „Franz-Josef, dieses Ungeheuer, frißt uns auf mit seiner Steuer" — „Der schönste Mann im Land, das ist Märchentante Willy Brandt" — „Der alte Gaul, er hat den Wahn, das weiß sogar sein eigner Hahn". Aber auch mit der Kreispolitik befaßten sich die Rülzheimer Narren. Der Landrat, stets gut im Verwalten, kann er seinen Kreis erhalten?" war das Motto eines Wagens. Auf einem anderen Wagen wurden die Fußballer des Sportvereins von Max Merkel in die Zange genommen. Der Erfolg: In der Europa-Liga standen sie hinter Real Madrid auf dem zweiten Platz.

22 Einzelgruppen und drei Musikgruppen beteiligten sich am prächtigen Umzug der Kulturgemeinschaft in Jockgrim, mit dem große Erfolge verbucht wurden. Die Jugendkapelle war mit 30 Mitwirkenden dabei. Der Theaterverein, der Angelsportverein, die Freiwillige Feuerwehr, die Gesangvereine „Frohsinn" und „Männerchor", die Volksschule, der Schützenverein, die DRK-Ortsgruppe und die Pfadfinder stellten Wagen. Zusätzlich hatten sich noch einige Privatfirmen beteiligt. Sie warteten mit kleinen Präsenten auf. Mehrere Zentner Bonbons galt es in Jockgrim zu erhaschen. Die Reibereien zwischen den Gesangvereinen, die Abstiegsgefahr für die Fußballer und die obligatorische Müllabfuhr waren Zielscheibe des Humors. Daß sich die Männer um Bürgermeister Werling nicht beirren lassen, kam mit einem Wagen unter dem Motto „Unser Dorf soll schöner werden" zum Ausdruck. Mit einem Wagen wurden die zahlreichen Wehwehchen durch die Kanalisation glossiert. Mit einem Fischerhäuschen behob die Volksschule die akute Schulraumnot.

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