Bei der Prunksitzung alles aus eigener Küche

Der Karnevalverein hatte seine Mitglieder und einige Gäste zur ersten internen Prunksitzung geladen. Die Qualität der Darbietungen im Hotel „Viktoria" hat vor allem jedes Jahr den Reiz der Neuheit und die Quantität läßt den Besucher kaum zu Atem kommen. Jedes Jahr sind es neue Talente, die mit ausschließlich selbstgeschaffenen Büttenreden die Besucher in Erstaunen versetzt.

Das Sonderlob gebührt wohl den „Klingbachlerchen" mit ihren Weisen, zu denen Hans Kaufmann die Texte schrieb und Erwin Hartenstein, die eifrigen Sänger schulte. Unter den Jungen war es besonders Stephan Leingang, der wie eine Bombe eingeschlagen hatte und auch Gerhardt Hartenstein entpuppte sich als eine vielversprechende Begabung. Alois Johann als Till Eulenspiegel und politisierender Zeitungsträger brachte Kostproben geistreichen Humors und Konni Schwab als „Stallbursch von Bonn" wandelte in den gleichen Pfaden.

Die beiden Schwager, Heinz Fischer und Theo Kuntz, unterziehen schon seit vielen Jahren das Dorfgeschehen ihrer kritischen Betrachtung, aber so gut wie diesmal ist es ihnen noch nicht gelungen. Berni Johann war mit seinem „Mähdrescher" wieder richtig in Fahrt und auch von allen anderen konnte jeder den verwöhnten Ansprüchen der Rülzheimer genügen. Sitzungspräsident! "Willi Kupper dirigierte das Ganze in gewohnt souveräner Weise und Zeremonienmeister Eduard Gast tat sicherlich mehr als nur seine Pflicht.

Am Fastnachtssonntag findet auf dem Kerweplatz eine große öffentliche Karnevalveranstaltung statt, die an Stelle eines Umzuges jung und alt aus Rülzheim und Umgebung in ihren Bann ziehen wird. „Auch einmal anderes“ lautet stets die Devise bei den Rülzheimer Narren.