Aus der Reihe über unsere Prunksitzung fehlt noch der Teil der die Büttenredner beschreibt. Dabei fällt auf, dass nur eigene Kräfte das Programm gestalten.
Das Los als Erster auf die Bühne zu müssen, hat meist der jüngste Redner, in unserem Fall war dies Moritz Pahle. Schon seit einigen Jahren zeigt er sein Talent. Angefangen hat er dies einmal bei vereinsinternen Auftritten, dann bei kleineren Veranstaltungen und seit letztem Jahr ist er im Abendprogramm.
Der 2. Redner ist Thomas Ehses. Seit Thomas mit seiner Sybille als Prinzenpaar agierte, ist er ein fester Bestandteil der Rülzheimer Narretei. Er entwickelte sich als Redenschreiber seiner eigenen politischen Rede, die nie ohne Witz, Gags und Klamauk ist, aber er fand auch immer wieder Zeit, für den Nachwuchs und wurde so zum närrischen Mentor von Moritz. In der diesjährigen Rede beschäftigt sich Moritz mit einem bekannten Umstand. Das Hotel Mama beschreibt sehr treffend den Zeitgeist der Jugend, die sich, was die häuslichen Verpflichtungen anbelangt, nicht abnabeln möchte, weil dies einfach zu schön ist.
Die Familie Haag ist zwar nicht in Rülzheim sesshaft, aber dennoch sind alle drei Mitglieder der Stecher. In diesem Jahr war es am Familienvater Bernd seine Diät kur zu beschreiben. Im Mainzer Versstil trägt er gekonnt seine Rede vor. Eine seiner spezifischen Eigenarten ist die ellenlange Aufzählung von Dingen oder Umständen, die stets mit einer lustigen Pointe enden. Ehefrau Christel und Sohn Michael sind bei den Stechern ebenso gern gesehene Akteure, die in diesem Jahr aber nicht auf der Bühne waren.
Schon seit einigen Jahren auf der Narrenbühne ist Josephine Harder. Offensichtlich bedingt durch den närrischen Familienanteil, fand sie schon früh zu den Narren. In diesem Jahr war sie mit ihrer Schwester Ricarda auf der Bühne, die unbedingt dem Motto entsprechend, auf die Karriere nach Hollywood wollte. Doch leider ist sie schon beim „lokalen Casting der Theatergruppe hängen geblieben“. In der 4. Sitzung trat ein, was nie eintreten darf, durch einen Schulausflug war Ricarda nicht anwesend. Zum Glück half ihr eine Schwiegercousine, Charlotte Trauth, aus. Gerettet. ..und auch noch gut gemacht.
Die beiden Büttenasse der KGR sind Günter Dudenhöffer und Jochen Geeck. Beides absolute Profis, sowohl im Vortragstil als auch im Wortspiel. Während Günter schon seit 22 Jahren bei den Rülzheimern aktiv ist, ist Jochen seit 3-4 Jahren aktiv dabei. Günter wurde aus diesem Grund mit dem goldenen Löwen ausgezeichnet.
Gemeinsam haben auch beide, dass sie nie ohne Zugabe von der Bühne kommen. Doch ihr Stil ist absolut konträr. Günter verharrt mit stoischer Ruhe auf der Stelle, bewegt sich kaum mehr als eine Statue und arbeitet mit dem Spiel seiner Wortwahl. Jochen dagegen erlebt durch den Gang auf die Bühne eine Metamorphose. Er wird von Dr Jackill zum Mr Hyde. Der eher ruhige fast schüchtern wirkende junge Lehrer, setzt auf der Bühne ungeahnte Fähigkeiten frei. Es gibt wohl kaum einen Zuschauer, der dauerhaft seiner Komik, seinem Witz widerstehen kann.
Grandiose Auftritte der beiden Akteure der Stecher. Bravo und nochmals Bravo und Zugabe!!!