KG Rot-Weiß "Die Stecher" e.V. Rülzheim

Rülzheim unter neuer Regie

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Mit einem eher friedlichen Staatsstreich übernahmen die Karnevalisten am Samstag den 10. Januar 2004 in Rülzheim die Regierung. In seinem 13. Regierungsjahr mußte Bürgermeister Karl Schwindhammer für die 5. Jahreszeit seine Herrschergewalt abgeben. Die Macht haben jetzt die Narren, die von einem kundigen und äußerst sympathischen Prinzenpaar, geführt werden.

Der Abend am Samstag begann schon mit viel Glanz. Die Dampfnudel glänzte schon von außen: "Zirkus Stecher" leuchtet es vom Halbrund herab und dies versprach ja schon einiges.

Pünktlich begann das Programm mit einer immer gut gelaunten Tanzmusik der "Piccolos", die Band war zum ersten aber bestimmt nicht zum letzten mal verantwortlich für eine Tanzmusik, die von Stimmung über Rock und sogar Ansätze von Techno, alles bot.

Im Innenrund der Halle war wieder Stimmung zum Motto angeboten. Der noch verwaiste Prinzenthron war einem Zirkuszelt nachgeahmt. Die Speisestationen boten Kulinarisches im Löwenkäfig, im Fischstand von Nemo, dem Clownsfisch und in der äußerst schmucken Harlekin-Bar. Im Erdgeschoß warteten die Narren mit der Manege-Bar und mit einem sehr gut sortierten Artisten Café sowie einer stets gut besuchten Zirkus Schänke. Die ganze Dampfnudel war mit einer solchen Liebe zum Detail geschmückt, dass der Abend einfach gelingen musste.

Der 1. Vorsitzende, Edi Harder, konnte eine voll besetzte Halle begrüßen und leitete ohne viel Zirkus zu machen ins Programm. Den künstlerischen Auftakt machte die eigene Juniorengarde. Von Nicole Moos gut eingestellt, zeigten die jungen Damen, dass sie gut auf die Kampagnen vorbereitet sind.

Sabine Schwendemann

Sabine Schwendemann von der "Feurio" aus Mannheim zeigte einen gekonnten Mariechentanz. Die 4 fache badische Meisterin konnte einen ersten Höhepunkt setzten und wurde prompt mit einer Rakete belohnt.

Fliedergarde

Die Mühlburger Carnevalsgesellschaft war mit ihrer Garde gleich zweimal zu bewundern. Während der schmissige Gardetanz viel Exaktheit auszeichnete, war der später vorgetragene Schautanz eher eine lustige Persiflage auf die geheimen Wünsche einer Frau: Traumfigur und Shopping und Party, eine unterhaltsame Interpretation mit Pep. Dann war es endliche soweit.
Ein neues Prinzenpaar stand bereit, durfte aber nicht rein. Warum? Der Magier der gereimten Verse versuchte die Spannung noch mehr zu erhöhen. Der KGR Sitzungspräsident Kurt Kupper spannte das Auditorium auf die Folter und endlich, endlich kamen die sehnsüchtig Erwarteten. Zu "Pomp and circumsdance" schritten sie zu ihren Untertanen. Und wer sind nun die gekrönten Häupter von Rülzheim?

2. Vorsitzende, Bürgermeister Schwindhammer, Prinzenpaar, Sitzungspräsident,1. Vorsitzende

Nach dem würdevollen Empfang, mit Standing Ovation, stellten sich das Prinzenpaar in gereimten Versen vor und wurde auch mit viel Sympathie und Beifall bedacht. Sitzungspräsident Kurt wähnte sich wohl noch an Neujahr, denn er ließ eine Rakete nach der anderen steigen und das Volk tat desgleichen. Karl Schwindhammer hatte wohl den ernst der Lage nicht erkannt, dass er seinen Posten jetzt verloren hat, denn in launigen ja fast lustigen Worten gab er den Rathaus Schlüssel ab. Obwohl er bei den Kommunalwahlen erneut als Bürgermeister kandidiert, drängte er sich mit seiner ungewohnt lustigen Art, für ein neues Amt geradezu auf: Will er jetzt auch noch Sitzungspräsident werden? Der Elferrat war sich einig: dies war ein Angriff auf das Amt von unserem Sitzungspräsident. Nun das Publikum nahm die darauf erwiderte Attacke von Kurt gelassen hin. Dieser versuchte nämlich mit der Heesters Drohung Eindruck zu schinden. Die Heesters Deklaration besagt, dass der Aussprechende mindestens so lange wie der flotte Johannes aktiv bleiben will.

Das weitere Programm litt darunter keineswegs. In alternierender Reihenfolge stellen die Moderatoren Kupper und Harder eine Attraktion nach der anderen vor. Die Weinheimer "Longhorns" ihres Zeichen Deutscher Meister im Cheerleader Tanz zeigten wie akrobatisch diese Tanzgattung ist. Mit Wirbeln durch die Halle forderten sie wahre Begeisterung. Atemberaubender kann Tanz fast nicht interpretiert werden.
Damit die Kunst des Zirkus richtig aufleben kann, braucht es auch Artisten und Jongleure. Der erste war Karl Eugen Läberle, der dies gekonnt mit Einrad und Fackel Jonglage demonstrierte. Diese Profikünstler arbeitete schon den ganzen Abend gekonnt mit dem Publikum. Durch seine kleinen Spielchen an den Tischen, kam natürlich viel von dem hautnahen Erlebnis rüber. Ein toller Künstler, der es versteht gekonnt zu unterhalten.

Die Rhoischnooke Germersheim

Der Patenverein "Die Rhoischnooke" aus Germersheim war mit einer trendigen Tanznummer auf der Bühne. Die Damen und Herren zelebrierten Ausschnitte aus dem Musical "Grease". Dass diese flotte Tanznummer mit Zugaberufen bedacht wurde, zeigt die Klasse des Teams.
Wenn man glaubt nichts ist mehr zu Toppen, trifft man gelegentlich doch noch auf Dinge die noch spektakulärer oder noch lustiger sind. Zwei Auftritte standen noch aus und tatsächlich war der Abschluss des Programms ein absolutes "Highlight".

Tanztreff Wörth

Zuerst das Team vom Tanz Treff Wörth, das nicht nur äußerst gekonnt Tanzen kann, sondern auch noch Komik in ihr Programm eingebaut hat und damit das Publikum richtig begeisterte. Applaus und Zugabe und das um 0.30 Uhr.
Last but not least und dies war wirklich so, war der Clown "Peppino". Ebenfalls ein Vollprofi, der Zirkusstimmung arbeitete. Zunächst als Clown und dann als Artist. Eine Show, die mit ihrer teilweise unharmonischen Musik zum Hinschauen zwingt und dann mit perfekten Aktionen belohnt. Ein Schlußpunkt der sehr spät gesetzt wurde. Aber dann war ja noch die Band "Piccolo", die den ganzen Abend sklavisch das proppen volle Programm unterstützen musste, erst jetzt konnten sie aufleben. Dies machten sie so gekonnt, dass man sich einig war: die müssen wieder kommen. Ein ereignisreicher Abend ging erst sehr spät zu Ende, aber durch die Top- Attraktionen kam keinen Moment Langeweile auf. Und wer amüsierte sich am Besten? Wolfgang und Gitta bis 3.00 Uhr in der Bar, aber nicht weitersagen!