Saison 1973
Die KGR musste sich eine neue Satzung geben.
Am Samstag, 13. Januar, findet in der Turnhalle der Krönungsball der Karnevalgesellschaft statt. Die Vorstandschaft hat auch in diesem Jahr wieder keine Mähe und Kosten gescheut und den Saal mit einer neuen Dekoration versehen. Der Dekorateur des LCV Landau hat sich bereit erklärt für die KGR gestaltend tätig zu sein. Den Beziehungen des Vorstandes ist es zu verdanken, daß auch über die Kampagne 1973 ein Prinzenpaar über die närrische Bevölkerung Rülzheims herrscht. Fürst Rudolfo Lachano de Monte Pipiohne hat aus seinen Untertanen ein Paar erwählt, das per Post in einem Paket am Krönungsball in Rülzheim eintreffen wird. Der Elferrat und die Prinzengarden werden es gebührend empfangen. Auf allgemeinen Wunsch der Generalversammlung werden die Karten für den Krönungsball im Vorverkauf abgegeben. Vorverkauf ist am 7. Januar, 10 Uhr, im alten Schulhaus. Genau wie bei den Prunksitzungen sind Karten und Plätze nummeriert
Verbandsbürgermeister Braun mußte sanfter Gewalt weichen
Noch kurz vor 21 Uhr, als die Spannung im vollbesetzten Saal zu knistern anfing, erklärte der Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft Büchle, daß es ihm dieses Jahr leider nicht möglich war, In Rülzheim ein Prinzenpaar aufzutreiben. Fürst Rudolfo Lachano habe jedoch zugesagt, ein Prinzenpaar per Post zu schicken.
Gleich darauf erschien auch ein Vertreter der Deutschen Bundespost und kündigte an, vor der Tür stehe ein Riesenpaket für die KGR. Zwei Elferräte mußten helfen, das Paket auf Rollen in den Saal zu schaffen. Bei rauschendem Beifall entstiegen ihm seine Tollität, Heinz der Zweite von und zu Fürst Rudolfo Lachano (Heinz Bräunig) und ihre Lieblichkeit, Henriette die Erste von und zu de Monte Pipiohne (Henny Bräunig).
Nach der Vorstellung und Begrüßung wurde Verbandsbürgermeister Helmut Braun, mit sanfter Gewalt gezwungen, den Stadtschlüssel herauszurücken und dem Prinzenpaar zu übergeben. Er erklärte, dies auch stellvertretend für die angeschlossenen Gemeinden zu tun. Das Prinzenpaar möge jedoch bei den einzelnen Bürgermeistern die Zustimmung einholen. Die Verbandsgemeinde sei umweltfreundlich und hatte für solche, die mit Dreck und Schmutz um sich werfen, eine Menge neuer Mülleimer angeschafft.
Anschließend begrüßte der Prinz seine närrischen Untertanen und dankte für den großartigen Empfang. Da der Bürgermeister bis Aschermittwoch seines Amtes enthoben sei, könne er sich dem Freizeitzentrum widmen.
In seiner Proklamation gab der Prinz bekannt, daß ab Aschermittwoch im Allwetterbad Massageräume eröffnet werden, worin nur dickleibige Männer von staatlich geprüften Masseusen behandelt werden. Die Damen des Elferrates bat er, dem Männern während der Kampagne mehr freien Lauf zu lassen und diesen empfahl er, nicht zu tief in die Gläser zu schauen.
Mit einem Ehrentanz des Prinzenpaares und den Gardetanz der Prinzengarden war der offizielle Teil des Abends beendet. Das Parkett wurde dann für die Ballbesucher freigegeben.